| | | Geschrieben am 08-06-2011 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland/Schäubles Alarmbrief
 | 
 
 Bielefeld (ots) - Wenn die Europäische Union es bisher öffentlich
 an einer klaren Sprache gegenüber der Regierung in Athen fehlen ließ,
 dann mit gutem Grund: Jede frühe laute Warnung vor einem
 Staatsbankrott verunsichert natürlich die Geldgeber. Sie verteuert
 die Kredite und erhöht damit die Sparanforderungen an Griechenland
 sowie dessen Bedarf an Hilfsgeldern durch die Mitgliedsstaaten.
 Gestern aber ist es nun doch gefallen, das Unwort »Umschuldung«. Der
 Bundesfinanzminister hat es gesagt - und nun ebenfalls aus gutem
 Grund. Denn je länger sich die griechische Tragödie hinzieht, umso
 schwerer wird es für Wolfgang Schäuble, die Folgen vom deutschen
 Staatshaushalt fernzuhalten. Umso schwerer wird es auch, die privaten
 Geldgeber, die von den höheren Zinsen für Griechenland-Anleihen schon
 profitierten, für das Risiko, das sie eingingen, auch bezahlen zu
 lassen. Nicht zuletzt ist Schäubles Warnung auch im Sinne Athens.
 Denn wenn das jetzige System so fortgeschrieben wird, dann gleicht
 die Aufgabe für die griechische Politik einer Sisyphusarbeit. Jeder
 hart erkämpfte Sparerfolg wird durch ein neues Loch oder eine neue
 Aufgabe an anderer Stelle wieder zunichte gemacht. Zuletzt war es die
 schrumpfende nationale Wirtschaft, die Griechenland an den Rand einer
 Abwärtsspirale führte: 2010 ist das Inlandsprodukt um 4,5 Prozent
 gesunken. Eine Umschuldung würde dazu führen, dass alle Beteiligten
 wieder Land sehen können. Die Griechen haben eine lösbare Aufgabe,
 und die Geldgeber kennen ihren Verlust. Dieser ist bei einer sanften
 Umschuldung, wie sie Schäuble vorschlägt, immer noch um einiges
 günstiger als bei einem »Hair-Cut«, bei dem ein großer Teil der
 Schulden radikal auf Null gesetzt wird. Eine sanfte Umschuldung aber
 will verhandelt werden. Das braucht Zeit - Zeit, die einfach
 verstreicht, solange keiner Tacheles redet. Schäubles Alarmbrief
 kommt zur rechten Zeit. Kann sein, dass seine Chefin dies anders
 sieht. Die Bundeskanzlerin, die gern abwartet, bis sich die Probleme
 von allein lösen oder bis sich zumindest die Gewichte so festgesetzt
 haben, dass sie nur noch in eine Richtung geschoben werden können,
 muss jetzt im deutschen und europäischen Interesse aktiv werden. Das
 Loch im griechischen Eimer wird durch Nichtstun nicht gestopft.
 Insofern richtet sich Schäubles Brief formal an die Finanzminister in
 den anderen EU-Staaten, in Wirklichkeit aber genauso an Angela Merkel
 und an die EU-Kommission. Die Einbindung der Banken und anderen
 Geldgeber in eine Lösung des Griechenland-Problems stärkt sicher auf
 den ersten Blick nicht die Gemeinschaftswährung. Auf der anderen
 Seite könnte es auch den Spaß am Spekulieren mit anderen
 Euro-Mitgliedsstaaten wie Portugal, Spanien oder Italien reduzieren.
 Das immerhin wäre sogar ein angenehmer Nebeneffekt.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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