(Registrieren)

BDI-Mittelstandspanel: Stimmung im industriellen Mittelstand bestens

Geschrieben am 08-06-2011

Berlin (ots) -
- 54 Prozent bewerten die eigene Wirtschaftslage als gut bis sehr
gut
- Investitionen in hohem Maße strategisch bestimmt
- Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise bereiten Sorgen
- Ein Drittel der Unternehmen stellte 2010 Personal ein

54,0 Prozent der befragten mittelständischen Industrieunternehmen
bewerten ihre eigene Geschäftslage derzeit als gut bis sehr gut.
Neben der starken Exportnachfrage trägt zunehmend die anziehende
Binnenkonjunktur zur guten Stimmung in der Industrie bei. Das ist ein
Ergebnis des neuen BDI-Mittelstandspanels, das am Mittwoch in Berlin
vorgestellt wurde.

Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen der
Unternehmen bezüglich ihrer eigenen wirtschaftlichen Lage erreicht
demnach plus 37,2 Punkte. Vor einem halben Jahr lag er bei 34,4
Punkten, vor einem Jahr noch bei minus 5,2 Punkten.

"Die aktuelle Befragung liefert ein glänzendes Ergebnis. Was die
Aussichten für die nächsten zwölf Monate betrifft, sind die
Unternehmer allerdings deutlich weniger zuversichtlich", sagte Arndt
G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses. Die
Beurteilung der eigenen Wirtschaftslage in zwölf Monaten liegt im
Saldo mit 23,0 Punkten um 14,2 Punkte unter dem aktuellen Wert
(37,2).

Quelle für die Unsicherheit seien neue Risiken. Dazu zähle die
Stabilität und Zukunft des Euroraums, die Frage nach den Erfolgen in
der Haushaltskonsolidierung und als aktuellstes Risikofeld die
Energiepolitik. "Der vorgezogene Ausstieg aus der Kernenergie wird
den Preis für Strom absolut und im Vergleich zum Ausland erhöhen.
Außerdem wird der Klimaschutz schwieriger und viel teurer als bisher
angenommen", betonte Kirchhoff. "Umso wichtiger ist es, die
Energiewende so zu gestalten, dass die internationale
Wettbewerbsfähigkeit im Industrieland Deutschland nicht leidet."

Die Umfrageergebnisse signalisieren ein deutliches Anziehen der
Investitionen. "2011 brummt die Investitionskonjunktur, nachdem im
letzten Jahr viele Unternehmen noch zurückhaltend agiert haben",
kommentierte Kurt Demmer, Chefvolkswirt der IKB Deutsche
Industriebank. Motor der Investitionstätigkeit sei die gute
Auftragslage, aber vor allem auch die Notwendigkeit, Produktion und
Logistik technologisch auf dem neuesten Stand zu halten: "Nur so
lassen sich die hochwertigen deutschen Produkte zu wettbewerbsfähigen
Preisen anbieten. Viele Investitionsentscheidungen sind mithin
strategisch bestimmt und nicht kurzfristig durch die aktuelle
Kapazitätsauslastung." Demmer sieht gleichzeitig einen klaren Trend
zu höherwertigen Investitionen: "Ein erfolgreiches
Industrieunternehmen repräsentiert sich heute primär durch sein
Produkt-, Fertigungs- und Service-Know-how. Daher wird zunehmend in
Forschung und Entwicklung, in Automation, Software, Informations- und
Kommunikationstechnik investiert."

Trotz der aktuell guten Geschäftslage blicken viele Mittelständler
sorgenvoll in die Zukunft. Besonders die stark gestiegenen Rohstoff-
und Energiepreise bereiten vielen Unternehmern Kopfzerbrechen. "Viele
Unternehmen leiden derzeit sehr stark unter den Preissteigerungen für
Rohmaterialien und Vorprodukte", beobachtet Peter Englisch, Partner
bei Ernst & Young. "Die Unternehmen können auf diese
Preissteigerungen kaum aus eigener Kraft reagieren und sie nur in
sehr begrenztem Umfang an ihre Kunden weitergeben. Das Ergebnis sind
sinkende Margen oder gar rote Zahlen - trotz guter Auslastung und
voller Auftragsbücher. Und der ganz große Preisschub kommt noch",
erwartet Englisch. "Die wachsende Nachfrage aus Ländern wie China
oder Indien und die langsame Konjunkturerholung in den
Industrieländern wird dazu führen, dass sich die Preisspirale weiter
dreht - Deutschlands Mittelständler werden sich wohl an extreme
Preissprünge gewöhnen müssen. Und sie werden Wege finden müssen, sich
dagegen abzusichern."

Die positive Entwicklung bei der Einschätzung der eigenen
Wirtschaftslage basiert auf einer erfreulichen Entwicklung der
industriellen Umsätze im letzten Jahr: Der Gesamtumsatz der deutschen
Industrie wuchs 2010 um 10 Prozent. "Zudem hat ein Drittel der
Industrieunternehmen neue Arbeitsplätze geschaffen und somit zum
gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Aufschwung beigetragen",
kommentierte Professor Frank Wallau aus dem Institut für
Mittelstandsforschung (IfM) Bonn.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des BDI-Mittelstandspanels
kann unter www.bdi-panel.emnid.de abgerufen werden.

Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI), Ernst & Young und der IKB Deutsche
Industriebank AG vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
seit 2005 durchgeführt. An der 13. Erhebungswelle der
Online-Befragung haben sich in der Zeit vom 22. Februar bis 15. Mai
fast 1.100 Unternehmen beteiligt.



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

336408

weitere Artikel:
  • Offizieller Start für Weltpremiere aus Kaiserslautern: / OBJECTdetect präsentiert zur Intersolar 2011 Diebstahlschutz, der PV-Module erstmals weltweit "verfolgen" kann Kaiserslautern und München (ots) - Zum Auftakt der Fachmesse "Intersolar Europe 2011" gibt OBJECTdetect heute in München den offiziellen Startschuss für einen weltweit einmaligen elektronischen Diebstahlschutz. Im Unterschied zu bisher üblichen Sicherungsmaßnahmen für Photovoltaik-Module (PV-Module) - wie zum Beispiel Sicherheitszäunen oder Videoüberwachungen - leistet OBJECTdetect über ein miniaturisiertes "Ortungsgerät" zusätzlich die weltweite Verfolgung gestohlener Module. Das "Herzstück" des smarten Diebstahlschutzes mit mehr...

  • Rücker AG erfolgreich und ausschüttungsstark / Dividendenplus von 50 Prozent - Erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 - Aktienkurs in einem Jahr verdoppelt Wiesbaden (ots) - Die börsennotierte Ingenieurgesellschaft Rücker AG, Wiesbaden, bestätigt sich mit ihrer offensiven Dividendenpolitik erneut als ausschüttungsstarkes Unternehmen und beteiligt ihre Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg. Die Jahreshauptversammlung, die heute in Wiesbaden stattfand und vom Aufsichtsratsvorsitzenden Tomas Mielert geleitet wurde, folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat und stimmte für das Geschäftsjahr 2010 einer Erhöhung der Ausschüttung um 50 Prozent auf 0,45 Euro je Aktie zu (Dividende mehr...

  • TÜV SÜD Japan prüft radioaktive Kontamination / Unterstützung von japanischen Herstellern und Lieferanten München/Tokio (ots) - Seit 30. Mai 2011 führt TÜV SÜD Japan auch Messungen der radioaktiven Kontamination an japanischen Produkten durch. Dieses Angebot ist eine Redaktion auf die Probleme und Ängste, mit denen japanische Unternehmen seit dem Reaktorunfall in Fukushima konfrontiert sind. Die Leistungen von TÜV SÜD Japan umfassen die Analyse von Lebensmitteln, Wasser, Schüttgut, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten und anderen Produkten auf Radionuklide wie Jod-131, Cäsium-134 und Cäsium-137. Mit ihren Messungen unterstützen mehr...

  • Gemüse von deutschen Erzeugerorganisationen sind "EHEC-frei" / EU-Vorschläge zur Entschädigung völlig unzureichend Bonn/Berlin (ots) - DRV/BVEO: Seit Beginn der EHEC-Krise haben die deutschen Erzeugerorganisationen (EO's), die der BVEO (als Mitglied des DRV) angeschlossen sind, permanent ihre verkaufsfertigen Produkte auf eine mögliche Kontamination mit dem EHEC-Erreger untersucht. Bis zum Abend des 7. Juni wurden bei 13 EO's über 1.000 Proben von 144 verschiedenen Gemüsearten untersucht, wobei pro Produkt und Firma jeweils Ware von mehreren Erzeugern untersucht wurde. Ebenfalls untersucht wurden Kühlhallen, Mehrwegverpackungen, Einwegkartonagen, mehr...

  • REC stellt Produktion von 250 Watt-Modulen und überzeugende Testergebnisse vor / REC schneidet hervorragend im Photon-Leistungstest ab Sandvika, Norwegen (ots) - REC gibt heute den Erhalt der Zertifizierung für die Produktion von 260 Watt-Modulen bekannt und veröffentlicht Umfrageergebnisse und Testinstallationen, die für die Messung der Produktleistung unter erschwerten Bedingungen entwickelt wurden. REC-Module belegten in den ersten drei Monaten dieses Jahres den ersten Platz des Photon-Leistungstests. Die Solarmodule von REC erzielten in den ersten drei Monaten der diesjährigen Leistungsstudie des führenden Fachmagazins Photon den ersten Platz, nachdem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht