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8. Juni ist IPv6-Tag / Die wichtigsten Informationen zu Technik und Datenschutz

Geschrieben am 07-06-2011

Köln (ots) - Am Mittwoch, den 8. Juni ist IPv6-Tag. An diesem Tag
testen viele wichtige, viel benutzte Websites wie Facebook, Google
und Yahoo das neue Internet-Adressierungsverfahren, das in wenigen
Jahren weltweiter Standard werden wird. Der Verband der deutschen
Internetwirtschaft eco informiert, was dies für Internetnutzer und
Unternehmen bedeutet, und beantwortet die wichtigsten Fragen:

Fragen zu IPv6 allgemein:

Was ist eine IP-Adresse?

Internetseiten und ans Internet angeschlossene Geräte haben eine
sogenannte IP-Adresse - das ist eine Zahl, die eindeutig ausweist,
welches Gerät oder welche Seite angesprochen werden soll. Wenn man
eine Internetadresse wie www.eco.de in die Adresszeile des Browsers
eingibt, fragt dieser bei einem sogenannten Nameserver nach, welche
IP-Adresse dazugehört. Mit dieser Information kann er dann die Seite
aufrufen.

Warum ein neues Format?

Bisher haben diese Adressen das IPv4-Format (IP = Internet
Protocol). IPv4 wurde 1981 entwickelt, also vor dreißig Jahren, als
noch niemand ahnte, wie erfolgreich das Internet einmal werden würde.
Dieses Format ermöglicht insgesamt etwa 4 Milliarden verschiedene
Adressen. Das reicht heute nicht mehr, denn allein die Website,
Desktop-Computer, Laptops, Smartphones, Tablets und mehr in den
Industriestaaten reichen aus, um das IPv4-Kontingent völlig
auszuschöpfen. Zukünftig werden noch viel mehr technische Geräte als
bisher direkt über Internet miteinander kommunizieren und benötigen
dafür ausreichend Adressen - und dies nicht nur in den
Industriestaaten, sondern bald weltweit. Damit es für alle ans
Internet angeschlossen Geräte genug Adressen gibt, wurde ein neues
Format definiert: IPv6.

Wie viele IPv6-Adressen wird es geben?

Das neue Format stellt 340 Sextillionen Adressen bereit - das sind
600 Billiarden Adressen auf jeden Quadratmillimeter der
Erdoberfläche.

Was genau passiert beim IPv6-Tag?

Viele große, wichtige Internetseiten bieten für 24 Stunden ihre
Inhalte gleichzeitig über IPv4 und IPv6 an. Die Nameserver liefern
auf die Anfrage dann eine IPv4- und eine IPv6-Adresse zurück. Private
Internetnutzer sollten davon eigentlich gar nichts mitbekommen - ihre
Computer müssten automatisch herausfinden, welches Protokoll für sie
das richtige ist, und die Daten auf diesem Weg herunterladen. Am
IPv6-Tag wird getestet, ob das auch in der Praxis funktioniert oder
ob es Fehler in der Technik gibt.

IPv6 für Privatkunden:

Wie erfahre ich, ob ich IPv6 nutzen kann?

Auf der Seite http://test-ipv6.com kann man in wenigen Sekunden
und kostenlos testen, ob man eine IPv6-Verbindung hat. Das wird bei
den allermeisten Privatkunden nicht der Fall sein. Das ist aber kein
Grund zur Sorge, weil das bisherige IPv4-Verfahren parallel weiter
funktioniert.

Was mache ich, wenn ich beim IPv6-Tag Verbindungsprobleme habe?

Die allermeisten Nutzer werden keine Schwierigkeiten haben.
Experten rechnen lediglich bei 0,05 Prozent aller Internetnutzer mit
Problemen. Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie auf
http://bit.ly/kNEL5o (unten) Hilfe finden. Wenn die teilweise
komplizierten technischen Anweisungen für Sie nicht umsetzbar sind,
informieren Sie am besten den Kundendienst Ihres Providers darüber,
welche Probleme aufgetreten sind.

Verträgt sich IPv6 mit dem Datenschutz?

Weil die IPv4-Adressen schon eine ganze Weile sehr knapp waren,
verwenden die Internet-Zugangsprovider Adressen mehrfach: Man bekam
eine Adresse, wenn man sich eingewählt hat. Sobald man die Verbindung
beendete, wurde die Adresse wieder frei und der nächste Nutzer bekam
sie beim Einwählen zugeteilt. Das ist bei IPv6 nicht mehr nötig.
Jeder Nutzer kann Millionen eigener Adressen erhalten, die nur ihm
allein gehören.

Der wichtigste Vorteil dieses Verfahrens liegt in den vielen
völlig neuen technische Anwendungen, die erst über solche festen
Adressen möglich werden - nur eines von vielen Beispielen: Zukünftig
kann man auf dem Heimweg über Smartphone schon die Heizung zuhause in
jedem Zimmer richtig einstellen, weil jeder Heizkörper seine eigene
feste Adresse hat.

Der Wunsch vieler Internetnutzer nach Anonymität beim Surfen wurde
bei IPv6 berücksichtigt. Um den Datenschutz zu wahren, bietet das
Protokoll sogenannte Privacy Extensions. Damit wird die zweite Hälfte
der Adresse verschlüsselt, so dass nach kurzer Zeit nicht mehr
feststellbar ist, von welchem Rechner die Anfrage kam. Bei Windows ab
Version Vista sind die Privacy Extensions ohnehin aktiviert, Linux-
und Max OS X-Nutzer müssen dies selbständig tun. Eine Anleitung dazu
findet sich unter http://bit.ly/b6YZNv.

Die erste Hälfte der Adresse bleibt allerdings unverschlüsselt.
Damit ist es unter Umständen immer noch möglich, den Benutzer zu
identifizieren. Allerdings planen die meisten
Internet-Zugangsprovider, weiterhin eine dynamische Adressvergabe
anzubieten, so dass man bei jedem Anwählen eine komplett neue Adresse
erhält. Wichtig ist aus Sicht der Internet-Industrie, dass die Kunden
die Wahl zwischen wechselnden und festen Adressen haben, denn viele
spannende Anwendungsentwicklungen und Geschäftsmodelle der Zukunft
benötigen die festen Adressen, um zu funktionieren.

Worauf muss ich beim Technikkauf achten?

Sie werden Ihre bestehende Technik noch mehrere Jahre ohne
Probleme weiter benutzen können. Die Computer selbst beherrschen
ohnehin beide Methoden. Wenn allerdings Neuanschaffungen bei der
Netzwerktechnik anstehen (bspw. Router, DSL-Modems oder andere
Geräte), sollten Sie darauf achten, dass diese neuen Geräte für IPv6
geeignet sind.

IPv6 für Unternehmer:

Muss die Unternehmenstechnik auf IPv6 umgestellt werden?

Anders als Privatnutzer sollten Unternehmen möglichst bald das
neue Verfahren einführen. Denn immer mehr Kunden werden IPv4-Inhalte
gar nicht abrufen können: So werden im asiatischen Raum gar keine
IPv4-Adressen mehr vergeben, weil das Kontingent einfach erschöpft
ist. Inhalte, die nicht über IPv6 angeboten werden, erreichen dort
ihre möglichen Leser nicht.

Ähnliches steht auch in Deutschland bevor: Die Zahl der
Internet-Endgeräte wächst ständig, jeden Tag kommen neue Smartphones,
Tablets und Laptops hinzu. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis
hierzulande Unternehmen ihre Kunden mit IPv6-Adressen ausstatten,
weil sie keine freien IPv4-Adressen mehr haben. Wer diese Kundschaft
erreichen und am großen Trend zum Mobile Marketing teilhaben möchte,
sollte seine Angebote deshalb im geeigneten Format übermitteln.

Wie funktioniert die Umstellung auf IPv6?

Die Einführung von IPv6 ist ein langfristiges Projekt, das
Unternehmen frühzeitig angehen sollten. Wichtig ist zunächst eine
Einkaufsrichtlinie, so dass nur noch IPv6-fähige Technik erworben
wird, um unnötige Abschreibungen zu vermeiden.

Bei der Einführung selbst sollte ausreichend Zeit und Budget für
Tests und Training eingerechnet werden. Bei der Projektplanung
sollten die Unternehmen auf das Know-how ihres Providers
zurückgreifen. Referenzbeispiele für erfolgreiche IPv6-Einführungen
können Interessierte bei eco erfragen.



Pressekontakt:
eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
Pressekontakt urlaubsbedingt:
eco Berlin, 030-2021567-0
berlin@eco.de


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