| | | Geschrieben am 07-06-2011 Deutsche Volkswirtschaft verliert mit 225 Mrd. Euro jährlich rund ein Zehntel des BIP durch kranke Arbeitnehmer
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 Frankfurt (ots) - Präsentismus verursacht doppelt so hohe Kosten
 wie krankheitsbedingte Fehlzeiten
 
 Aktuelle Studie von Booz & Company: Kapitalrendite betrieblicher
 Prävention für deutsche Volkswirtschaft zwischen 1:5 und 1:16 / In
 deutschen Unternehmen jährlich Produktivitätsausfall von 129 Mrd.
 Euro durch kranke Arbeitnehmer / Betriebliches Gesundheitsmanagement
 zur Kostensenkung nur unzureichend genutzt
 
 Betriebliche Gesundheitsvorsorge schafft strategische
 Wettbewerbsvorteile und kann massiv die Kosten senken, die
 Unternehmen und Volkswirtschaft jedes Jahr durch kranke Arbeitnehmer
 entstehen. Dieses ergibt die neue Studie "Vorteil Vorsorge - Die
 Rolle der betrieblichen Prävention für die Zukunftsfähigkeit des
 Wirtschaftsstandortes Deutschland", durchgeführt von der
 internationalen Strategieberatung Booz & Company für die Felix Burda
 Stiftung.
 
 Die Studie zeigt die tatsächlichen krankheitsbedingten Kosten für
 Unternehmen und Volkswirtschaft auf. Sie rechnet vor, welche
 monetären und strategischen Vorteile betriebliche Gesundheitsvorsorge
 für Wirtschaft und Gesellschaft bringt. Denn nach der Analyse von
 Booz & Company zahlt sich jeder Euro, der in betriebliche Prävention
 investiert wird, für die deutsche Volkswirtschaft mit mindestens fünf
 und bis zu 16 Euro aus. Dieser Effekt beruht auf der reinen
 Verringerung von Krankheitstagen und damit verbundenen direkten
 Kosten für Medikamente und medizinische Behandlung. Indirekte Kosten
 wie Know-How-Verlust oder verminderte Produktivität sind dabei noch
 gar nicht eingerechnet. "Selbst unsere konservative Berechnung
 beweist einen direkten mikro- und makroökonomischen Nutzen, der
 durchschnittliche Renditen bei weitem übersteigt. Betriebliche
 Gesundheitsvorsorge verschafft Unternehmen echte strategische
 Wettbewerbsvorteile, senkt Kosten und steigert die Produktivität
 erheblich", fasst Rolf Fricker, Vice President und Gesundheitsexperte
 bei Booz & Company, die Ergebnisse zusammen. "Daher muss sie
 integraler Bestandteil jeder Unternehmensstrategie sein und
 gesundheits- sowie wirtschaftspolitisch forciert werden."
 
 Krankheitsbedingte Kosten zu zwei Dritteln auf Präsentismus
 zurückzuführen
 
 Die Booz & Company-Berechnung zeigt außerdem: Der durch reine
 Fehlzeiten bedingte Betrag von 1.197 Euro pro Mitarbeiter und Jahr
 erfasst nur rund ein Drittel der Kosten, die tatsächlich in deutschen
 Unternehmen durch Krankheit anfallen. Der erheblich höhere Teil
 entsteht jedoch dadurch, dass Arbeitnehmer trotz Krankheit am
 Arbeitsplatz erscheinen. Ihre eingeschränkte Einsatzfähigkeit
 vermindert die Arbeitsqualität, erhöht die Fehleranfälligkeit und
 Anzahl von Unfällen. Eine Verzögerung der Genesung kann sogar zu
 chronischer Erkrankung und Burn-out führen. Die Kosten für diesen
 sogenannten Präsentismus lassen sich auf jährlich 2.394 Euro pro Kopf
 beziffern. Für den Arbeitgeber steigen damit die krankheitsbedingten
 Kosten auf 3.591 Euro jährlich pro Arbeitnehmer. Hochgerechnet auf
 alle deutschen Unternehmen fielen 2009 somit Kosten in Höhe von etwa
 129 Mrd. Euro an. Der volkswirtschaftliche Schaden gemessen als
 Bruttowertschöpfungsausfall belief sich auf 225 Mrd. Euro. Dieses
 entspricht eklatanten 9% des Bruttoinlandsproduktes in Höhe von ca.
 2,4 Bio. Euro.
 
 Handlungsdruck steigt durch demografischen Wandel, Kampf um
 Arbeitskräfte und steigende Gesundheitskosten
 
 Der demografische Wandel und der zunehmende Wettbewerb um
 Arbeitskräfte sind die wichtigsten Treiber für die steigende
 Bedeutung betrieblicher Gesundheitsvorsorge. Laut statistischem
 Bundesamt wird die deutsche Erwerbsbevölkerung bereits in weniger als
 50 Jahren um ein Drittel geschrumpft sein. Auf volkswirtschaftlicher
 Ebene kommen die steigenden Gesundheitskosten verschärfend hinzu.
 Nach Angaben des statistischen Bundesamts betrugen 2009 die
 Gesundheitsausgaben 278 Mrd. Euro und damit fast 12% des
 Bruttoinlandsproduktes. Der Anstieg von 2008 auf 2009 hat sich im
 Vergleich zu den Vorjahren mit 5,2% nahezu verdoppelt. Laut aktueller
 Hochrechnungen werden diese Kosten aufgrund der Überalterung der
 Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts in Zukunft noch
 weiter steigen.
 
 Betriebliche Prävention bisher nur unzureichend gefördert
 
 Die größten Hürden für die Umsetzung betrieblicher Prävention sind
 nach der Booz & Company-Studie intransparente und unterschiedlich
 gehandhabte rechtliche Rahmenbedingungen, mangelnde Anreize für
 Unternehmen und Krankenkassen sowie fehlende Daten zu Kosten und
 Nutzen von Präventivmaßnahmen im deutschen Raum. "Die Erfolge der
 Felix Burda Stiftung im Bereich betrieblicher Darmkrebsvorsorge
 belegen eindrucksvoll die Bereitschaft der Wirtschaft, die Prävention
 von Volkskrankheiten in das betriebliche Gesundheitsmanagement zu
 integrieren. Unternehmen müssen daher viel stärker von der Politik
 gefördert werden, denn ihr Engagement zahlt sich für die gesamte
 Gesellschaft aus", fordert Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda
 Stiftung.
 
 Betriebliche Prävention als Investition in die Zukunft des
 Standortes Deutschland - das sollte konkret passieren:
 
 - Vorgabe klarer politischer Ziele: Aktuell gibt es keine
 gesetzliche Regelung zur Gesundheitsvorsorge. Die
 Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen und der SPD
 haben im April dieses Jahres Anträge für ein Gesetz zur Regelung
 von Prävention und Gesundheitsförderung eingereicht. Darin
 fordern sie unter anderem die Anhebung des
 Mindestausgabenrichtwerts für Krankenkassen. Dieser ist derzeit
 mit 2,86 Euro pro Versichertem zu niedrig für nachhaltig
 erfolgreiche Maßnahmen.
 
 - Transparente Rahmenbedingungen und sinnvolle Anreize für
 Prävention in Unternehmen: Präventivmaßnahmen werden von Seiten
 des Finanzamts mit einem Steuerfreibetrag von 500 Euro pro Kopf
 und Jahr gefördert. Dieser Steuerfreibetrag kommt allerdings
 nicht Unternehmen, die Prävention betreiben, zu Gute. Die
 Entlastung geht vielmehr zugunsten des Mitarbeiters. Von
 Arbeitgeberseite muss diese Steuerentlastung des Mitarbeiters im
 Einzelfall mit lokalen Finanzbeamten verhandelt werden. Diese
 aufwändige Administration schafft also keine wirklichen Anreize,
 sondern eher Hürden.
 
 - Aufklärung der Unternehmen über die Bedeutung betrieblicher
 Gesundheitsvorsorge: Programme wie beispielsweise die
 Darmkrebsvorsorge der BASF SE mit einem Return-on-Invest von
 1:10 können als positives Vorbild dienen. Um professionelles
 Gesundheitsmanagement für das Gros der deutschen Firmenattraktiv
 zu machen, bedarf es zwingend weiterer, unabhängiger
 Langzeitstudien, die Kosten und Nutzen dieses Engagements
 aufzeigen.
 
 - Schaffung von Anreizen zur Entwicklung betrieblicher
 Präventionskonzepte durch die Krankenkassen: Die Aktivitäten
 einzelner Krankenkassen werden bis dato weder ausreichend
 gefördert noch geprüft und unterstützt. Betriebskrankenkassen,
 deren Investitionen in Vorsorgemaßnahmen deutlich über dem
 Richtwert von 2,86 Euro pro Mitarbeiter jährlich liegen, laufen
 im Gegenteil sogar die Gefahr, vom Bundesversicherungsamt
 abgemahnt zu werden.
 
 - Ausbau der Arbeitsmedizin zu einer zentralen Säule der
 Gesundheitsvorsorge in Deutschland: Betriebsärzte erreichen auch
 diejenigen Menschen, die aus eigener Initiative keine
 präventiven Maßnahmen ergreifen. Bei der Förderung werden sie
 jedoch benachteiligt: Kostenübernahme für Vorsorgemaßnahmen wie
 Impfungen oder Krebsvorsorge stehen nur Hausärzten zu,
 betrieblichen Ärzten jedoch nicht.
 
 Zur vorliegenden Studie:
 
 Die Studie "Vorteil Vorsorge - Die Rolle der betrieblichen
 Prävention für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes
 Deutschland" bewertet die aktuellen Rahmenbedingungen zur
 betrieblichen Gesundheitsvorsorge, beschreibt Kriterien für
 erfolgreiche Maßnahmen und gibt Anregungen, wie Politik und
 Wirtschaft Prävention in Unternehmen weiter stärken können. Basis der
 Untersuchung ist die qualitative Befragung bei mehr als zwanzig
 deutschen Unternehmen, darunter BASF AG, BMW Group, Deutsche Post
 DHL, EADS Deutschland GmbH, E.ON Ruhrgas AG, Henkel KGaA, Hubert
 Burda Media, IKEA Deutschland GmbH & Co. KG, MAN Nutzfahrzeuge AG,
 Pfizer GmbH, RWE Power AG, SAP AG und Siemens AG.
 
 Über Booz & Company:
 
 Booz & Company ist mit mehr als 3.300 Mitarbeitern in 60 Büros auf
 allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
 den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
 Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die
 Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng
 mit unseren Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler
 Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu
 kombinieren wir einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale
 Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren
 Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential
 Advantage. Informationen zu unserem Management-Magazin
 strategy+business finden Sie unter: www.strategy-business.com .
 
 
 
 Rückfragen und weitere Informationen:
 Susanne Mathony
 Director Marketing & Communications Europe
 Tel.	089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
 Fax:	089 / 54 52 5 602
 Email:	susanne.mathony@booz.com
 Internet:	www.booz.com/de
 
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