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Mineralölwirtschaft und Autohersteller torpedieren Energiewende im Verkehrssektor

Geschrieben am 04-03-2011

Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
kritisiert die Mineralölwirtschaft für ihre gestrige Entscheidung,
die Einführung des neuen Standardbenzins E10 zu stoppen, scharf.
"Damit torpedieren die Vertreter der Ölindustrie die Energiewende im
Verkehrssektor", kritisiert BEE-Präsident Dietmar Schütz. Nachhaltig
produzierte Biokraftstoffe seien derzeit die einzige Alternative zu
fossilen Kraftstoffen, die in größerem Maßstab zur Verfügung stehe.
Mit einem Anteil von bis zu zehn Prozent Bioethanol ersetze E10
klima- und umweltschädliches Erdöl.

Schütz: "Erdöl wird nicht nur immer knapper, die Förderung wird
auch immer aufwendiger und umweltschädlicher, beispielsweise durch
Tiefseebohrungen oder die Ausbeutung von Ölsanden. Zudem kommt das Öl
häufig aus Ländern, deren Regime es mit Demokratie und
Menschenrechten nicht allzu genau nehmen. Das alles sind veritable
Gründe, endlich den Verbrauch von Erdöl zu reduzieren und auf
Erneuerbare Energien umzusteigen."

Der Treibhausgasausstoß von Bioethanol auf Pflanzenbasis liegt im
Vergleich zum Benzin um 50 bis 80 Prozent niedriger - vom Anbau der
Rohstoffe bis zur Verbrennung im Motor. Damit erfüllt Bioethanol
problemlos die neuen gesetzlichen Vorgaben zur Nachhaltigkeit, wonach
Biokraftstoffe mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren
müssen als fossile Treibstoffe. "Diese Nachhaltigkeitsstandards
erfüllt derzeit ausschließlich die Biokraftstoffproduktion. Für die
Lebensmittelherstellung hingegen gibt es keine entsprechenden
Vorgaben, von der Erdölförderung ganz zu schweigen", bemerkt Schütz.

Die desaströse Informationspolitik von Mineralölwirtschaft und
Autoindustrie habe dazu geführt, dass sonst so preissensible
Autofahrer aus Angst vor Schäden am Fahrzeug deutlich teureres
Superbenzin tanken und das sinnvolle E10 zum Ladenhüter geworden sei.
Schütz: "Mineralölunternehmen und Autohersteller haben ihre
Informationspflicht schwer missachtet. Sonst wäre klar gewesen, dass
über 90 Prozent der Autos E10 vertragen. Nun kündigt die
Mineralölwirtschaft auch noch unverhohlen an, eventuelle
Strafzahlungen bei Unterschreiten der gesetzlichen Biokraftstoffquote
auf den Spritpreis aufzuschlagen. Damit zahlt die Zeche für das
Versagen von Öl- und Autoindustrie wieder einmal der Verbraucher."

Biokraftstoffe allein reichen nach Ansicht der
Erneuerbaren-Branche für eine dauerhaft umweltverträgliche Mobilität
zwar nicht aus. Sie seien aber ein entscheidender Baustein. Dazu
müssten Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Verkehr kommen wie
leichtere Fahrzeuge, kleine Motoren, eine kraftstoffsparende
Fahrweise, Tempolimits, eine sinnvolle Verknüpfung der
unterschiedlichen Verkehrsmittel und der Einstieg in die
Elektromobilität. "Nur mit einem umfassenden Ansatz werden wir den
Ölverbrauch im Verkehr schnell genug senken und die EU-Vorgaben zur
Treibhausgaseinsparung bis zum Jahr 2020 erreichen", sagt Schütz.



Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


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