(Registrieren)

Südwest Presse: Kommentar - zu Guttenberg

Geschrieben am 28-02-2011

Ulm (ots) - Die Wissenschaft hat lange gebraucht, um zu begreifen,
welchen Schatten die Affäre um Karl-Theodor zu Guttenbergs
Doktorarbeit auch auf sie wirft. Doch nun korrigiert sogar der
Bayreuther Doktorvater seine anfängliche Haltung. Das Urteil aus den
Universitäten ist so eindeutig und einhellig, dass der CSU-Mann als
Minister wohl nicht mehr zu halten sein wird. Es sind nicht nur
Guttenbergs Fehltritte zur Erschleichung des Doktortitels, die ihn
für die Union zur untragbaren Last werden lassen. Es ist auch der
Umgang damit. Zuerst sein eigener, denn eine saubere Entschuldigung
sieht anders aus als die selbstgerechten Erklärungen des Freiherrn.
Erst unter dem Eindruck immer neuer Erkenntnisse über das Ausmaß
seines geistigen Diebstahls bequemte er sich, die einzig richtige
Konsequenz zu ziehen und auf den Titel zu verzichten. Aber auch
Angela Merkel hat zur empörten Reaktion der Hochschulen beigetragen:
Die Kanzlerin eines Landes, das wie wenige andere auf sein geistiges
Kapital angewiesen ist, durfte dieses Verhalten eines
Kabinettsmitglieds nicht so nachsichtig abtun. Zu Guttenberg hat
einen erfrischenden und jugendlichen Stil in die Politik gebracht und
damit manch einen dafür zurückgewonnen, der sich verdrossen vom
althergebrachten Betrieb abgewandt hatte. Sein Scheitern hat deshalb
auch eine tragische Note. Doch gerade für ihn müssen die Maßstäbe
gelten, die er selbst angelegt hat.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

318257

weitere Artikel:
  • WAZ: Viele Fragen offen. Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - SPD und Grüne haben getan, was sie tun mussten. Sie klagen gegen längere Laufzeiten. Ob sie damit Erfolg haben, kann niemand seriös vorhersagen. Die klagenden Länder haben zwar ein gutes Argument auf ihrer Seite. Für ihre Atomaufsichten müssen sie weiter Personal abstellen, wenn die Meiler länger laufen. Doch reden wir hier von so wesentlichen Zusatzaufgaben, dass sie die Zustimmung der Länderkammer erfordert hätten? Offen ist, wie die Verfassungshüter das sehen. Ein rot-grüner Sieg vor Gericht wäre für die mehr...

  • WAZ: Der Menschenfänger. Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Erdogan ist ein Meister des Spagats. Er fordert türkischstämmige Bürger in Deutschland zur Integration auf und sagt gleichzeitig: Lebt eure Traditionen. Er sagt: Eure Kinder müssen Deutsch lernen, aber er sagt auch: Lernt erst Türkisch. Was meint er denn nun? Im Grunde geht es dem erzkonservativen Premier nur um diese Botschaft: Bleibt stolze Türken, haltet am Glauben fest und lasst euch nicht unterbuttern. Dafür haben sie ihm zugejubelt. Es war sein Publikum: Migranten, die sich mehr zur alten Heimat hingezogen fühlen mehr...

  • WAZ: Getrunken wurde immer schon. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - "Komasaufen" oder "Kampftrinken" - exzessiver Alkoholgenuss unter jungen Leuten unterscheidet sich durch nichts von Saufgelagen früherer Jahre, wenn sie auch anders genannt wurden. Und das "Vorglühen" für eine Flatrate-Party ist ebenfalls keine Erfindung der Neuzeit. Doppelmoralische Belehrungen von Erwachsenen verbieten sich, wenn man dem geplanten Vollrausch von Kindern den Kampf ansagen will. Wer sich erinnert, sollte es besser wissen. Damit kein Missverständnis entsteht: Es gibt keinen Grund, Alkoholmissbrauch mehr...

  • Rheinische Post: Oppermann: Pragmatiker sind in der SPD auf dem Vormarsch Düsseldorf (ots) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, rät seiner Partei zu mehr Pragmatismus. "Die Pragmatiker sind in der SPD auf dem Vormarsch. Ihnen gelingt es, die Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt der Politik zu stellen", sagte Oppermann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die SPD könne nur erfolgreich sein, wenn sie sowohl die eigene Anhängerschaft mobilisiere, als auch die Mitte der Gesellschaft überzeuge. "Ohne wirtschaftliche Dynamik können mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom Osnabrück (ots) - Juristischer Kleinkrieg Dem Bundesverfassungsgericht sei Dank: Ohne die Richter in den roten Roben bliebe manches Politikfeld brach. Es dürfte allerdings Jahre dauern, bis klar ist, ob der Bundesrat bei der Verlängerung der Atomlaufzeiten hätte zustimmen müssen. Auch wenn die Kontrahenten jeweils das Gegenteil behaupten: Die Entscheidung in Karlsruhe ist völlig offen. Prominente Verfassungsrechtler sind sich keineswegs einig. Zu erwarten ist ein juristischer Kleinkrieg. Ein Argument der Bundesländer, die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht