(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Geschichte Stasi-Behörde rechnet mit mehr Zulauf

Geschrieben am 09-02-2011

Halle (ots) - Die Stasi-Unterlagen-Behörde rechnet angesichts der
Novelle des Stasi-Unterlagen-Gesetzes, die heute vom Bundeskabinett
gebilligt werden soll, mit einer Zunahme der Stasi-Überprüfungen im
öffentlichen Dienst. "Die gesellschaftliche Debatte der letzten Jahre
und die geplante Ausweitung des Personenkreises werden vermutlich
dazu führen, dass es im öffentlichen Dienst künftig wieder mehr
Überprüfungen auf Stasi-Mitarbeit geben wird", sagte
Behörden-Sprecher Andreas Schulze der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Die von vielen
heraufbeschworene Treibjagd auf ehemalige Stasi-Mitarbeiter hat es im
Übrigen nie gegeben. Wer heute enttarnt wird, der hat gestern noch
gelogen. Er hätte jeden Tag die Möglichkeit gehabt, zu seiner
Vergangenheit zu stehen." Das Argument, es gehe hier um
abgeschlossene Vorgänge von vor 1989, sei deshalb falsch. Die Zahl
der Stasi-Überprüfungen im öffentlichen Dienst, die seit 1990 rund
1,7 Millionen beträgt, ist Schulze zufolge zuletzt stark
zurückgegangen von 13 187 im Jahr 2006 und 523 im Jahr 2007 auf 76 im
Jahr 2010. Eine Ursache dafür sei die Novelle des
Stasi-Unterlagen-Gesetzes von 2006, die den Personenkreis stark
einschränkte. Die schwarz-gelbe Koalition plant nach Informationen
der "Mitteldeutschen Zeitung" nun, die Möglichkeit zur
Stasi-Überprüfung im öffentlichen Dienst von 2011 bis 2019 zu
verlängern. Zudem soll der Personenkreis wieder ausgeweitet werden
auf Beamte und Angestellte in leitenden Funktionen ab der
Gehaltsstufe A 13 (Schulleiter aufwärts) und Mitarbeiter aus
Unternehmen, die sich zu über 50 Prozent in staatlicher oder
kommunaler Hand befinden. Darunter würde etwa die Deutsche Bahn AG
fallen. Union, FDP, SPD und Grüne sind für die geplante Novelle, die
Linksfraktion hat sich noch nicht geäußert. Das Gesetz muss von
Bundestag und Bundesrat beraten und könnte noch im Frühjahr
verabschiedet werden.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

314755

weitere Artikel:
  • LVZ: Ostdeutsche Länder dringen auf schnelle Anschlussregelung bei Altschuldenhilfe für ostdeutsche Wohnungsunternehmen / Kritik am Bund Leipzig (ots) - Die ostdeutschen Länder erwarten von Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) "eine klare Positionierung" in Sachen Anschlussregelung zur Altschuldenhilfe für Wohnungsunternehmen. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe): "Eine Anschlussregelung ist für die weitere Stadtentwicklung und den damit verbundenen Stadtumbauprozess unbedingt notwendig." Nach einem Gutachten des Bundesbauministeriums ist von aktuell noch bestehenden 7,6 Milliarden Euro Altschulden bei den mehr...

  • LVZ: Sachsen verteidigt "Extremismus-Klausel": "Es geht auch um Vertrauen im Umgang mit öffentlichen Geldern" Leipzig (ots) - Im Streit um die vom Bund und vom Freistaat Sachsen geforderte "Extremismusklausel" für die Vergabe von Fördermitteln an Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, hat die sächsische Regierung auf "die Verantwortung der Zivilgesellschaft und Initiativen zur Stärkung der Demokratie" hingewiesen. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe): "Es geht bei dem Kampf gegen Extremismus um Demokratiestärkung und nicht um eine Atmosphäre des Misstrauens. Aber mehr...

  • stern-RTL-Wahltrend: Rot-Grün nur noch einen Punkt vor Schwarz-Gelb - Westerwelle kann von Ägypten-Krise nicht profitieren Hamburg (ots) - In der Gunst der Wähler wird der Vorsprung von SPD und Grünen vor dem Regierungslager immer geringer. Im stern-RTL-Wahltrend liegen SPD und Grüne mit zusammen 42 Prozent nur noch einen Punkt vor Union und FDP (gemeinsam 41 Prozent). Dies ist der geringste Abstand zwischen den beiden Lagern seit Anfang Mai 2010. Im Oktober 2010 hatten SPD und Grüne sogar noch bis zu 15 Punkte vor Union und FDP gelegen. Im einzelnen blieben die Werte für Union (36 Prozent), SPD (22 Prozent) und FDP (5 Prozent) im Vergleich zur Vorwoche mehr...

  • Ex-Sprecher Daniel Domscheit-Berg im stern-Interview: "Bei Wikileaks sind Daten nicht mehr sicher" - Website ohne Verschlüsselung - Bank-of-America-Dokumente alt und "unspektakulär" Hamburg (ots) - Die Enthüllungs-Plattform Wikileaks kann ihre Geheimdokumente und Informanten nicht mehr zuverlässig schützen. Ausgeschiedene Mitarbeiter hätten deshalb einen großen Teil des Datenmaterials "sichergestellt", sagte der ehemalige deutsche Sprecher der Organisation, Daniel Domscheit-Berg, im Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Außerdem habe der Top-Programmierer von Wikileaks, intern "der Architekt" genannt, die von ihm geschaffene Software mitgenommen. Wesentliche mehr...

  • stern-Umfrage: Männer sind gegen die Frauenquote Hamburg (ots) - Die derzeit vor allem in der Union kontrovers debattierte Quote für Frauen in großen Unternehmen spaltet auch die Bevölkerung. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern sprachen sich 51 Prozent aller Befragten für eine derartige Quote aus, 45 Prozent lehnen sie ab. Ein tiefer Riss zeigt sich vor allem in der Ansicht von Frauen und Männern: Während mehr als die Hälfte der Bürgerinnen (58 Prozent) für die Frauenquote eintritt, sind die Männer mit 53 Prozent mehrheitlich dagegen. Am deutlichsten ist die Ablehnung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht