(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Eine Schande für Italien

Geschrieben am 13-01-2011

Regensburg (ots) - Das Gesetz bin ich: Ganz nach absolutistischem
Gusto kann Silvio Berlusconi in seinem Land schalten und walten, wie
es ihm gefällt. Gestern hat ihm das italienische Verfassungsgericht
Grenzen aufgezeigt. Zwar fehlte den Richtern der Mut, die "Lex
Berlusconi" in Fetzen zu zerreißen. Sie fällten ein Urteil, das Platz
für juristische Spielchen lässt - und darin ist der Medienmogul
Experte. So könnte er die Gerichtsverfahren so lange Verzögern, bis
die Vorwürfe verjährt sind. Aber immerhin legten die Verfassungshüter
das Schicksal Berlusconis in die Hand der Justiz. Zumindest auf dem
Papier wird er nun vor Gericht behandelt wie jeder andere auch.
Hoffentlich empfinden seine künftigen Richter es als Ansporn, dass
der reichste Mann Italiens die Justiz als "Pathologie" verhöhnte.
Denn so hoch wie die Müllberge in Neapel türmen sich die Probleme des
Landes. Und so schnell wie der stinkende Abfall in die Höhe wächst,
reiht Berlusconi einen Skandal an den nächsten. Korruption,
Steuerhinterziehung, Sex-Affären - schon eine einzige dieser
anrüchigen Geschichten würde genügen, um einen deutschen
Regierungschef aus dem Amt zu fegen. Doch einer wie Berlusconi kann
sich in Italien immer wieder hochrappeln. Weil es die schwache
Opposition nicht schafft, eine Allianz gegen den Skandal-Politiker zu
bilden. Und weil der Cavaliere mit seinem Medien- und Firmenimperium
einen Staat im Staate errichtet hat, der alle Lebensbereiche
kontrolliert. Berlusconi ist eine Schande für sein Land, weil er den
Ruf einer großen Kulturnation ruiniert. Und er ist eine Schande für
Europa, weil er demokratische Prinzipien mit den Füßen tritt. Gegen
ihn wirkt der ungarische Autokrat Viktor Orban wie ein blasser Bubi.
Wer mit dem Finger auf Orban zeigt, muss das auch bei Berlusconi tun.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310361

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Streikrecht bei Kirche und Diakonie Bielefeld (ots) - In der Praxis machen Beschäftigte in kirchlichen Altenheimen, Krankenhäusern oder Kindertagesstätten zumeist nichts anderes als in staatlichen oder privatwirtschaftlichen Einrichtungen. Deshalb hat das Landesarbeitsgericht mit seinem Urteil eigentlich nur bestehende Realitäten anerkannt. Denn Ärzte, Erzieherinnen, Kranken- und Altenpfleger leisten - anders als Geistliche - keinen Verkündigungsdienst. Das besondere Ethos der Kirchen soll dabei nicht in Abrede gestellt werden. Doch unternehmerische Ansprüche über den mehr...

  • Trierischer Volksfreund: Aigner und der Verbraucherschutz - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 14.10.2011 Trier (ots) - Verbraucherministerin Ilse Aigner hat es jetzt eilig. Heute wird sie ihren Aktionsplan gegen Dioxin im Essen vorstellen. Zentraler Punkt soll die Verbesserung der Kontrollstandards sein. Mit ihrer Offensive versucht die Ministerin jedoch vor allem eines: Sie will dem weit verbreiteten Eindruck entgegentreten, sie habe zu lange gezögert und dann laviert, statt sich gleich konsequent des Dioxin-Skandals anzunehmen. Der Vorwurf ist allerdings berechtigt, auch wenn Aigner stets betont, dass die Verantwortung für die mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Thema Verwahrung Ulm (ots) - Deutlicher geht es nicht: Zum zweiten Mal binnen 13 Monaten hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Deutschland verurteilt, weil die Praxis der Verwahrung als gefährlich eingestufter Täter in wesentlichen Teilen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstößt. Dass das Gericht nicht nur seine bekannte Haltung zur Aufhebung der Zehn-Jahres-Höchstgrenze bestätigt hat, sondern in einem der Fälle klar herausstellt, dass deutsche Gerichte die gebotene Trennung zwischen Haft und Psychiatrie verwischt haben, mehr...

  • WAZ: Das Chaos ist perfekt - Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Das Straßburger Urteil zur Sicherungsverwahrung schafft keine neuen Fakten. Es bezieht sich auf das alte Recht. Es ist aber ein Wink mit dem Zaunpfahl. Es erinnert deutsche Gerichte an ihre Verantwortung. Aus dem Urteil von 2009 zogen sie arg unterschiedliche Konsequenzen. Die einen ließen die Täter nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe frei, andere sperrten sich. Das ist untragbar. Deutschland ist völkerrechtlich an die Urteile gebunden. Es muss sie mitbedenken, wenn das Grundgesetz ausgelegt wird. Im Februar wird sich mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Strommarkt Halle (ots) - Das Grundproblem ist Ende der 90er Jahre geschaffen wurden. Während einerseits die Liberalisierung der Energiemärkte in Gang gesetzt wurde, leistete die Politik andererseits Schützenhilfe zur Konzentration in der Branche. Die garantiert bis heute hohe Gewinne. Dabei können die Konzerne offenbar auch auf die Verbraucher zählen. Nur sieben Prozent der etwa 46 Millionen Privatkunden nutzten 2010 ihr Recht zum Anbieterwechsel. Das ist zu wenig, um den Wettbewerbern Beine zu machen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht