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Rheinische Post: Die Burka und wir

Geschrieben am 28-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Jens Voss

Was für ein bizarres Schauspiel: In Bonn kleiden sich zwei
18-jährige Mädchen plötzlich in Burkas und verstören eine ganze
Schulfamilie. Unwillkürlich fragt man sich, ob diese - bis dahin
unauffälligen - Mädchen ein böses, vielleicht pubertärer
Provokationslust geschuldetes Spiel treiben. Ob Spiel oder Ernst: Die
Szenerie verdeutlicht, wie man die Gemeinschaft mit dem Land, in dem
man lebt, aufkündigen kann: Die Burka steht dort, wo Frauen sie
tragen müssen, für einen Steinzeit-Islam, der Mädchen den Schulbesuch
verweigert, Frauen zur Rechtlosigkeit verdammt und ein faschistisches
Regiment grausamer Religionswächter etabliert. Kurz: Die Burka steht
gegen alles, was die politische Ethik Europas ausmacht: gegen
Toleranz, Freiheit, Gleichheit, gegen eine Milde von Mensch zu
Mensch, die im Christentum Nächstenliebe, in der Französischen
Revolution Brüderlichkeit und heute am besten Geschwisterlichkeit
genannt wird.
Ob nun pubertäre Provokation oder religiöser Ernst: Die Reaktion des
Schulleiters - Ausschluss der Mädchen vom Unterricht - war richtig.
Den Geist der Toleranz hat er damit nicht beschädigt, sondern
zuallererst verteidigt, denn Toleranz darf manches dulden, nur eines
nicht: die Intoleranz. An dieses Grundgesetz der Integration erinnert
zu haben, ist das einzig Gute an diesem Bonner Trauerspiel.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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