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Boersen-Zeitung: Das 4-Milliarden-Desaster, Kommentar von Bernd Wittkowski zu den zusätzlichen hohen Verlusten bei der AHBR

Geschrieben am 27-04-2006

Frankfurt (ots) - Desaströs, desaströser, AHBR - so können fortan
die Steigerungsstufen des Scheiterns einer Bank buchstabiert werden.
Bisher hatte es so ausgesehen, als werde der bilanzielle Hausputz der
Hypothekenbank mit dem zu Jahresbeginn für 2005 angekündigten Verlust
von 1,1 Mrd. Euro im Wesentlichen erledigt sein. Nun überrascht der
Vorstand mit der Information, dass auf dem Weg in die Zukunft der
AHBR ein zusätzliches Loch in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe
klafft.

Obendrein müssen zu den Miesen des vorigen Jahres noch 450 Mill.
Euro addiert werden, die vor allem durch den ultimativen Griff in die
Vorsorgereserven und Vereinnahmung weiterer Zuschüsse der
Altgesellschafter für den Ausgleich von Belastungen aus
Fehlspekulationen herangezogen wurden. Dann ist man für beide Jahre
zusammen locker bei 2 Mrd. Euro, die - wohlgemerkt nicht unter der
Verantwortung des heutigen Managements - verzockt wurden. Ein etwa
gleich hoher Betrag war schon früher auf Kosten der Großaktionäre
BGAG - mithin der Gewerkschaftsmitglieder - und BHW sowie zulasten
der Substanz der Bank versemmelt worden. Es geht hier schlicht und
ergreifend um ein 4-Milliarden-Euro-Desaster!

Es kann noch schlimmer kommen. Denn AHBR-Chef von Köller geht voll
auf Konfrontationskurs zu stillen Gesellschaftern und
Genussscheingläubigern, die für 2005 den Großteil ihres Investments
abschreiben dürfen und in einem Jahr den Rest. Damit nicht genug:
"Blockadeversuche" gegen die Restrukturierung kontert von Köller mit
der Androhung von Schadenersatzforderungen gegen die Investoren, die
bezüglich der Neuausrichtung der AHBR ein Zustimmungserfordernis für
sich reklamieren. Vergleichsgespräche lehnt er kurz und knapp ab.
Aber den rätselhaften Verbleib von 500 Mill. Euro aus einem seit dem
Verkauf der maroden Hypothekenbank an Lone Star untergegangenen
Treuhandfonds hat von Köller nicht aufgeklärt. "Fragen Sie Lone
Star", sagt der AHBR-Chef, der zugleich Deutschland-Chairman des
US-Investors ist.

Mit solchen "Auskünften" werden sich die anderen Kapitalgeber
nicht abfertigen lassen. Daher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass
die AHBR gegen die Wand fährt. Stille Einleger und
Genussscheininhaber sehen sich rechtlich gleichermaßen auf der
sicheren Seite, und sie haben nichts mehr zu verlieren. Warum sollten
sie klein beigeben?

(Börsen-Zeitung, 28.4.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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