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Steuermehreinnahmen für bessere Bildung einsetzen! Vorschläge des DPhV zur Aufwertung des Lehrerimages

Geschrieben am 04-10-2007

Berlin (ots) - Anlässlich des Weltlehrertages hat der Deutsche
Philologenverband in Berlin nachdrücklich an die Bundesländer
appelliert, den Schülerrückgang und die steigenden
Steuermehreinnahmen dazu zu nutzen, die pädagogischen
Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler nachhaltig zu verbessern.
Der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidingerbetonte: "In den letzten
beiden Jahrzehnten ist der Schüleranstieg invielen Bundesländern zum
Anlass genommen worden, mehrfach die Arbeitszeiten von Lehrern
heraufzusetzen, die Klassengrößen zu erhöhen und die Stundentafeln,
also das Unterrichtsvolumen, zu kürzen. Es ist angesichts des nun
auch die alten Bundesländer erreichenden Schülerrückgangs und der
stark steigenden Steuereinnahmen höchste Zeit für eine Wende dieser
Politik, die nichtzuletzt durch PISA ihre verdiente Quittung bekommen
hat. Wir fordern alle Landesregierungen auf, die neu gewonnenen
finanziellen Spielräume für eine Verkleinerung von Klassen, für eine
Rücknahme derArbeitszeiterhöhungen von Lehrern und für bessere
pädagogische Rahmenbedingungen, wie den Ausbau der Frühförderung, zu
nutzen. Bildungspolitik muss nicht nur Platz 1 der Sonntagsreden,
sondern auch Platz 1 der Finanzprioritäten einnehmen!"

In diesem Zusammenhang kritisierte der Verbandsvorsitzende
nachdrücklich die Bestrebungen, angesichts zurückgehender
Schülerzahlen das gegliederteSchulwesen in Frage zu stellen und die
Abschaffung der herkömmlichen Schularten zu betreiben. "Es ist
widersinnig, erst über die zu hohen Klassenstärken zu jammern und
dann bei zurückgehenden Schülerzahlen sofort große Verbundschulen zu
fordern. Mir ist eine Hauptschule mit der Möglichkeit der
Kleingruppenbetreuung dreimal lieber als ein anonymes
Gesamtschulzentrum, in dem alle Klassen bis zur Obergrenze aufgefüllt
sind. Wir sollten die Chance des Schülerrückgangs nutzen, in allen
Schularten die pädagogischen Rahmen-bedingungen deutlich zu
verbessern.", so Meidinger.

Angesichts des bestehenden Lehrermangels kritisierte der
Bundesvorsitzende die viel zu kurzsichtige Einstellungspolitik und
Lehrerpersonalplanung aller Bundesländer. Er nannte es auch ein
großes Versäumnis, dass es nie gelungen sei, eine umfassende,
großzügig finanzierte Lehrerimagekampagne durch die
Kultusministerkonferenz auf die Beine zu stellen. Es werde eine
großeHerausforderung der Zukunft sein, genügend geeignete junge
Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen. Zur Aufwertung des
Lehrerimages machteder DPhV-Vorsitzende konkrete Vorschläge:

- eine Übereinkunft zwischen Politik und Lehrerverbänden,
den Lehrerberuf zu stärken, dazu gehört auch der erklärte Verzicht
von Politikern auf die in der Vergangenheit häufig praktizierte
öffentliche Lehrerschelte

- die Verbesserung der Berufsperspektiven in allen
Lehrerlaufbahnen, auch Gymnasiallehrern werden zunehmend in vielen
Bundesländern Aufstiegsmöglichkeiten vorenthalten

- die Testung und Einführung von
Eignungsfeststellungsverfahren, um für den Lehrberuf ungeeignete
Lehramtsbewerber frühzeitig auf andere Berufsfelder zu verweisen.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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