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Ehrgeizige EU-Klimaschutzziele erfordern breiten Energiemix und Technologieoffensive

Geschrieben am 19-09-2007

Salzburg (ots) -

- Kernenergie und Erneuerbare sind ein Muss für den Klimaschutz
- Klare politische Rahmenbedingungen für CO2-freie Kohlekraftwerke
erforderlich
- Anstieg des Stromverbrauchs muss einkalkuliert werden

Umweltverträglichkeit, Wettbewerbsfähigkeit und
Versorgungssicherheit bleiben in den kommenden Jahren die zentralen
Herausforderungen der Energieversorgung. Die europäische Politik hat
unter dem Synonym "20/20/20" ambitionierte Ziele formuliert: Bis 2020
sollen die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent reduziert, der Anteil
der Erneuerbaren auf 20 Prozent am Gesamtenergieverbrauch erhöht und
die Energieeffizienz um 20 Prozent gesteigert werden.

Der Stromverbrauch in der Europäischen Union wird trotz aller
Einsparbemühungen weiter ansteigen. Vorliegende Studien weisen einen
Mehrbedarf von bis zu 800 Milliarden Kilowattstunden bis zum Jahr
2020 aus. Dies entspricht einer Steigerung von rund 25 Prozent.
Hauptursache ist der hohe wirtschaftliche Entwicklungsbedarf in
vielen europäischen Ländern. Der Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt heute
in den 12 neuen Mitgliedsländern noch 40 Prozent unter dem Verbrauch
in der "alten" EU15. "Allein in den letzten sieben Jahren ist der
Strombedarf in der Europäischen Union in einer Größenordnung von 15
Prozent gestiegen, das Wirtschaftswachstum liegt derzeit mit rund 2.8
Prozent auf hohem Niveau. Auf die Strombranche kommt damit eine große
Herausforderung zu", so der Vorsitzende von VGB PowerTech, Dr. Gerd
Jäger. "Um in den Klimaschutzbemühungen nicht zurückzufallen, muss
der Anteil CO2-freier Stromerzeugung in der EU deutlich steigen. Da
nahezu CO2-freie Kohlekraftwerke voraussichtlich erst nach 2020 im
großen Maßstab einsatzbereit sind, können bis zu diesem Zeitpunkt nur
Regenerative und die Kernenergie einen wesentlichen Beitrag zur
Klimavorsorge leisten", so Jäger weiter.

Derzeit werden knapp 46 Prozent des Stroms in der Europäischen
Union durch Regenerative Energien und die Kernenergie CO2-frei
erzeugt, in Österreich beispielsweise durch einen Anteil der
Wasserkraft von bis zu 65 Prozent. Aufgrund der zusätzlichen
Nachfrage müsste der Anteil der CO2-freien Stromproduktion bis 2020
auf knapp 55 Prozent steigen. "Die Erzeugung aus Regenerativen
Energien müsste dazu im Vergleich zu heute nahezu verdreifacht
werden, was ein sehr ambitioniertes Ziel darstellt. Zusätzlich gilt
es dann, die Erzeugung aus Kernenergie mindestens auf dem heutigen
Niveau zu halten. In Summe haben wir dann allerdings noch keine Tonne
CO2 eingespart", betont Jäger.

Dr. Herbert Schröfelbauer, Vorstandsvorsitzender der Verbund
Austrian Hydro Power AG und VGB-Vorstandsmitglied, verweist auf den
freiwilligen Verzicht Österreichs auf Kernkraftwerke durch das
Atomsperrgesetz von 1978 und unterstreicht, "dass die österreichische
Elektrizitätswirtschaft umso mehr alle anderen Arten der
Stromerzeugung so effizient wie möglich nutzen muss, um die hoch
gesteckten Ziele beim Klimaschutz zu erreichen. Wasserkraft stellt
dabei eine effiziente und ökologisch vertretbare Lösung dar." inen
wesentlichen Hebel zur Reduzierung der CO2-Emissionen bietet das
erforderliche Modernisierungsprogramm des fossilen Kraftwerksparks.
In den nächsten 15 bis 20 Jahren müssen in der EU altersbedingt
allein mehr als 100.000 Megawatt an Kohlekraftwerken durch neue
hocheffiziente Kraftwerke ersetzt werden. Parallel dazu müssen neue
Technologien konsequent weiter entwickelt werden, einschließlich des
nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks, um die Zukunftsfähigkeit der
Stromerzeugung zu erhalten. Hier sei die Politik gefordert, die
notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Transport und die
Speicherung des CO2 zu schaffen, unterstreicht der Vorsitzende des
VGB.

"Politik, Öffentlichkeit und Energieerzeuger müssen die heute
bereits verfügbaren als auch die noch zu entwickelnden Technologien
im offenen, sachlichen und ideologiefreien Dialog diskutieren.
Hierbei darf kein Energieträger ausgeschlossen werden. Dies ist eine
zentrale Voraussetzung für die Sicherstellung und Weiterentwicklung
einer verlässlichen, hohen Anforderungen gerecht werdenden
Stromversorgung. Hierzu bedarf es weiterer intensiver Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten im Rahmen der anstehenden
Technologieoffensive. Nur so können die ehrgeizigen Klimaschutzziele
erreicht werden" fordert Jäger.

VGB PowerTech e.V. ist der europäische Fachverband der Strom- und
Wärmeerzeugung mit Sitz in Essen, Deutschland. Die 433 Mitglieder aus
33 Ländern repräsentieren eine Kraftwerksleistung von 489.000 MW,
450.000 MW davon in Europa.

Vom 19. bis 21. September 2007 lädt VGB PowerTech zum Kongress
"Power Plants 2007" im Salzburg Congress, Salzburg, Österreich, ein.
Mit mehr als 1.200 Teilnehmern aus Politik, Behörden, Unternehmen und
Wissenschaft ist die unter dem Motto "Effiziente
Kraftwerkstechnologien! Unser Beitrag für eine sichere und
klimagerechte Stromerzeugung" stehende Veranstaltung eine der
bedeutendsten der Stromerzeugungsbranche in Europa.

Originaltext: VGB PowerTech e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43500
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43500.rss2

Kontakt:
VGB PowerTech e.V. - Information
Dipl.-Ing. Christopher Weßelmann
Tel.: +49 201 8128-300
E-Mail: pr@vgb.org


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