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Rheinische Post: Wir bleiben vom Terror bedroht

Geschrieben am 10-09-2007

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Der 11. September ist mehr als nur der jährlich wiederkehrende
Moment der Erinnerung an eine bis dahin einzigartige Terrortat. Die
Islamisten, die ihre Kultur des Todes der westlichen Kultur des -
auch hedonistischen - Lebens gegenüberstellten, bombten bei den
Anschlägen des 11. September 2001 in den USA ein neues Zeitalter ein.
Ihnen war und ist der westliche Entwurf einer vor allem weltlich
orientierten freien Gesellschaft nach wie vor ein Gräuel. Sie fordern
diesen Lebensentwurf heraus. Individuelle Freiheit in Demokratien,
das Infragestellen von staatlichen und religiösen Autoritäten und die
Betonung der Individualität sind bis heute für Islamisten Grund genug
zur Kampfansage. Seit dem 11. September haftet an offenen
Gesellschaften der Schatten islamistischen Terrors, der sich durch
Appelle an Vernunft und Einsicht nicht bannen lässt.
Die Folge liegt auf der Hand. Die Bedrohten werden aus
Selbstschutzgründen wachsamer und wehrhafter. Dass dies
erfolgversprechend sein kann, zeigen die jüngsten Fahndungserfolge in
Deutschland und anderswo. Doch der Preis des Erfolges ist hoch. Denn
es stehen Werte unserer Gesellschaftsform zur Diskussion, deren
Einschränkung schmerzt. Die Beschränkungen bürgerlicher Freiheiten
zur Terrorismusbekämpfung sind schwer erträglich. Wie viel
Einschränkung sind wir willens hinzunehmen? Und wo schlägt
Freiheitsbegrenzung in persönliche Unfreiheit um? Das unbeschwerte
Reisen ist vorbei. Kontrollen und Auflagen belasten jede ersehnte
Mobilität. Doch die Folgen des 11. September pflügen tiefer. Der
öffentliche Raum ist in Deutschland längst nicht so lückenlos
elektronisch überwacht wie in Großbritannien. Und auch die
Überwachungswünsche der Sicherheitsexperten Richtung Computer und
Handy würden tief in unsere Privatsphäre eingreifen. Machen wir uns
nichts vor: Voraussetzung unserer Freiheit bleibt die Sicherheit.
Doch noch immer können hier Hassprediger agieren, noch immer ist
Deutschland ein Aufmarschgebiet von Radikalen, die den Schutz des
Rechtsstaates missbrauchen. Alarmierend ist zudem, dass Terroristen
vermehrt aus der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft kommen. Das war
in Großbritannien so, und es ist in Deutschland als schlimme Wahrheit
zu Tage getreten. Als Transmissionsriemen gelten westliches
militärisches Engagement in Afghanistan und Irak. Doch in beiden
Fällen versuchen Islamisten, dort den Aufbau freierer Gesellschaften
zu torpedieren. Sie nehmen die Exporteure der Demokratie ins Visier,
und sie terrorisieren die Importeure dieses Gedankengutes, weil sie
die Folgen zu Recht fürchten. So bomben Moslems andere Moslems zu
Tode, weil Extremisten niemals mit der Kraft des Geistes siegen
können. Die Erkenntnis des 11. September 2001 ist hart. Auf Jahre
bleiben wir vom Terrorismus bedroht. Das betrifft auch viele
Millionen friedfertiger Muslime, die den Terror als totalitär
ablehnen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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