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Lausitzer Rundschau: Der 11. September 2001 und seine Folgen Unser Restrisiko

Geschrieben am 10-09-2007

Cottbus (ots) - Es hilft auch beim Rückblick auf den 11. September
2001 die größer werdende Distanz. Was damals sofort gesagt wurde über
einen Wendepunkt der Geschichte, das bestätigt sich leider auf
traurige Art. Die Terrorangriffe auf New York und Washington haben
all zu Vieles zum Schlechten verändert. Es haben sich jenseits der
neuen Unheilsbotschaften eines Osama bin Laden ganz neue Gefahren in
den vergangenen sechs Jahren aufgetan.
Die liegen weniger in der nach wie vor unerträglichen Bedrohung durch
islamistische Gewalttäter. Sie liegen viel stärker in der
schleichenden Gewöhnung an einen fortwährenden Ausnahmezustand. Es
ist in diesen sechs Jahren beispielsweise selbstverständlich
geworden, dass nicht etwa der Staat sich zu rechtfertigen hat für den
Verdacht, sondern der Bürger den Nachweis seiner Unschuld zu
erbringen hat. Es sind neue Bezeichnungen entstanden wie etwa der des
"Gefährders", die den Wesensgehalt des Rechtsstaates infrage stellen.
Die Welt nach dem 11. September ist geprägt von Misstrauen und
Kontrolle. Was früher schon an der Oberfläche die Diktatur von der
Demokratie so deutlich unterschied, wird heute eher unscharf. Und all
das Prozedere etwa vor dem Antritt einer Flugreise hat auch etwas
subtil Entwürdigendes.
Dabei sind solche Unannehmlichkeiten noch vergleichsweise erträglich.
Im Irak wird ein blutiger Krieg mit der absurden Begründung
weitergeführt, es handle sich dabei um den Kampf gegen den Terror.
Die Militäreinsätze in Afghanistan werden damit gerechtfertigt, dass
es keine neuen Trainingscamps für Terrorkommandos geben darf.
Da stellt sich die nahe liegende Frage, ob der Erfolg der
Mörderbanden nicht in dieser breiten Spur vielfältiger Veränderungen
und scheinbarer Notwendigkeiten besteht. Von diesen ist aber nichts
so selbstverständlich, wie sie die politisch Verantwortlichen
verkaufen. Es kann das stetige Bemühen, jedes Restrisiko bei der
Terrorabwehr auszuschalten, doch nicht dazu führen, dass der Bürger
selbst als Risikofaktor verstanden wird, der vor sich selbst und
selbstverständlich ungefragt und streng geheim zu schützen ist.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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