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WAZ: Becks Ausbruch - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 03-09-2007

Essen (ots) - Der SPD-Chef ist lautstark aus der Haut gefahren.
Tatsächlich hat Kurt Beck allen Grund, seinen Leuten zu sagen: so
nicht, Genossen. Nicht mit mir!

Beck hat die miesesten Umfrage-Werte, und das schon seit Monaten.
Ständig sieht er sich konfrontiert mit der Frage: Kannst Du das,
Kurt? So etwas zerrt an den Nerven. Auf denen trampelt dann auch noch
rumpelstilzchenhaft Oskar Lafontaine herum. Sollte Beck ein Rezept
gegen die Linkspartei haben, dann hat er es bis jetzt verschwiegen.
Und während der Parteichef sagt: Keine Koalition mit der Linken in
den West-Ländern, setzt Hannelore Kraft, gestützt von Franz
Müntefering, im größten Landesverband das gegenteilige Signal. Und
untergräbt damit die Autorität der Nummer eins.

Als wäre das alles noch nicht genug, schreiben auch noch drei
Spitzengenossen ein Pro-Reform-Buch. Das wäre nicht weiter schlimm,
könnte Beck erklären, er habe das Werk in Auftrag gegeben.
Pikanterweise wollen zwei der drei, Steinbrück und Steinmeier,
Stellvertreter werden von Beck. Der Finanzminister hat obendrein
öffentlich gemeint, in der SPD gebe es zu viele "Heulsusen". Mag
sein, dass das stimmt, aber: Darf so eine weitreichende,
grundsätzliche Feststellung jemand anderer treffen als der
Parteichef?

Kurzum: Es ist nur menschlich, wenn Beck aus der Haut fährt. Dass
die SPD ein Verein ist, der solidarisch ihrem ersten Mann zuarbeitet,
wird niemand ernsthaft behaupten können. Es sieht stattdessen so aus,
als ob beim Spitzenpersonal jeder vor allem sich selber und sein Wohl
im Sinn hat.

Aber: hätte Beck seinen Laden im Griff, wäre alles anders. So
aber zeigt er mit einem zornigen Finger auf die anderen. Und drei
zeigen auf Beck zurück.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Telefon: (0201) 804-8975
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