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Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst: "Weltwärts" darf keine Einbahnstraße sein! / Entwicklungspolitische Organisationen wünschen Qualitätssicherung vor Ort und fordern eine Anhebung der Förders

Geschrieben am 03-09-2007

Bonn (ots) - Der Bundesverband entwicklungspolitischer
Nichtregierungsorganisationen VENRO begrüßt den neuen
Freiwilligendienst der Bundesregierung, den Ministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul heute der Öffentlichkeit unter dem Titel "weltwärts"
vorgestellt hat.

Das neue Programm gibt jungen Menschen aus Deutschland die Chance
zu einem gründlichen Perspektivenwechsel und "eröffnet einen Blick
über den Tellerrand", so VENRO-Vorstandsmitglied Monika Duelge. "Das
gibt ihnen die Gelegenheit interkulturelle Sensibilität zu erwerben
und motiviert dazu, sich anschließend in der entwicklungspolitischen
Bildungsarbeit und dem globalen Lernen hierzulande zu engagieren."

VENRO betont, dass "weltwärts" hohen Qualitätsstandards genügen
muss. Dem werde durch 25 verbindliche Seminartage für die Vor- und
Nachbereitung und ein Zwischenseminar durchaus Rechnung getragen. Der
Löwenanteil der Betreuung der Freiwilligen vor Ort liege aber bei den
Projektpartnern in den Ländern des Südens und diese dürften mit der
Arbeit auf keinen Fall überfordert werden. Die Freiwilligen sollten
helfend lernen, wobei der Schwerpunkt auf dem Lernen liege.

Enttäuschend sei es, so Duelge, "dass in dem Programm die Idee der
umgekehrten Entsendung von jungen Leuten aus Ländern des Südens nach
Deutschland bislang nicht aufgegriffen wurde. Solch ein
ambitioniertes, "weltwärts" gewandtes Projekt, darf nicht in ei-ner
Einbahnstraße münden", betont Duelge.

VENRO kritisiert darüber hinaus, dass die Förderung von
entwicklungspolitischen Freiwilligendiensten im Inland nicht
vorgesehen ist. Hier werde eine große Chance versäumt, die
Auslandsdienste besser mit dem Inlandsengagement zu verknüpfen. VENRO
schlägt dazu ein "Sandwich-Konzept" vor: Freiwillige sollten die
Möglichkeit haben, vor und nach einem Dienst im Ausland bei einer
entwicklungspolitischen Organisation im Inland zu arbeiten.

Der Anspruch des Programms, im Lauf der nächsten Jahre 10.000
Freiwillige auszusenden, sei hoch. Dafür müssen neue Projektstellen
erschlossen werden und neue Entsendeorganisationen beauftragt werden.
Es gäbe sehr viele Nord-Süd-Partnerschaftsgruppen,
Schulpartnerschaften oder Eine Welt Landesnetzwerke, die gute
Kontakte hätten und Projektpartner vermitteln könnten. "Diese
potenziellen neuen Entsendeorganisationen sind aber klein und häufig
nicht besonders finanzstark, so dass der geforderte Eigenanteil von
25 Prozent noch deutlich zu hoch ist", erklärt Duelge. VENRO fordert
deshalb, dass eine Förderung bis zu 90 Prozent möglich sein müsse, um
gerade den kleinen Organisationen die Teilnahme an diesem Programm zu
ermöglichen.

Originaltext: VENRO e.V. / Deine Stimme gegen Armut
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16265
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_16265.rss2

Pressekontakt:
VENRO - Verband Entwicklungspolitik
deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

Presse & Kommunikation
Dipl. Pol. Stefan Kreutzberger
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: +49 (0)228 / 9467714
Fax: +49 (0)228 / 9467799
E-Mail: s.kreutzberger@venro.org


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