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Rheinische Post: Faule Hausfrau oder Rabenmutter

Geschrieben am 24-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Eva Quadbeck

Was nutzt der neue Familienbericht? Familienministerin Ursula von
der Leyen wird er Argumentationshilfe für ihre Politik zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für das von ihr geplante
Elterngeld bieten. Das ist in Ordnung, denn in weiten Teilen ist der
Bericht ein ausgewogenes wissenschaftliches Werk zur Lage der
Familien. Die viel kritisierte Familienministerin kann im Übrigen ein
wenig Rückenwind gebrauchen.
Allerdings enthält der Bericht auch Sprengstoff. Es ist völlig
indiskutabel, diejenigen, die sich ausschließlich für Kinder und
Hausarbeit entscheiden, in die Ecke der faulen Hausfrauen zu stellen.
Damit diskriminiert der Bericht eine große Gruppe von Frauen, die
gesellschaftlich wertvolle und anspruchsvolle Arbeit leisten.
Zugleich sind solche Thesen auch ein Beitrag zur niedrigen
Geburtenrate in Deutschland. Denn eine Mutter hierzulande steht immer
im Kreuzfeuer der Kritik. Entweder gilt sie als beschränkte
Nur-Hausfrau, oder sie muss sich den Vorwurf der karrieresüchtigen
Rabenmutter gefallen lassen. Beide gesellschaftlichen Bilder sind
kein Ansporn, Kinder in die Welt zu setzen.
Es ist dringend Zeit, mit diesen Klischees aufzuräumen. Jede Familie
muss ihren individuellen Weg gehen können. Dem Staat obliegt es nur,
dafür die Bedingungen zu schaffen. Mehr bitte nicht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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