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Allg. Zeitung Mainz: Warten auf das Muskelspiel (zum Lokführerstreik)

Geschrieben am 06-08-2007

Mainz (ots) - Geschieht nicht noch ein Wunder, wird diese Republik
ab Donnerstag an einer ihrer empfindlichsten Stellen getroffen, denn
Bahnchef Mehdorn und die Gewerkschaft der Lokführer haben ihren
Streit so sehr auf die Spitze getrieben, dass jetzt beiden Seiten
vorerst nichts übrig bleibt, als zu zeigen, wieviele Muskeln jeder
hat. Den bundesweiten Verkehrsinfarkt wird es nicht geben, dazu sind
die Lokführer viel zu schlau. Denn wer die komplette Republik
stilllegen würde, dem gingen ganz schnell alle Sympathien verloren.
Dennoch: Weniger ICE´s, weniger S-Bahnen, viel weniger Güterzüge, vor
allem von der Art , die ganz besonders wichtige Waren transportieren,
es gibt viele Möglichkeiten, dem
Logistik- und Transportkonzern Bahn so richtig weh zu tun. Dazu sind
die Lokführer finster entschlossen, sehen sie sich doch für die
verantwortungsvolle Arbeit, die sie zweifelsfrei tun, jämmerlich
bezahlt. Das mag durchaus nicht falsch sein, dennoch werden sie bei
den meisten Menschen in diesem Land keinerlei Verständnis dafür
finden, dass sie jetzt auf einen Schlag ein Drittel mehr Lohn haben
wollen. Bei solchen Größenordnungen denkt nämlich jeder sogleich an
seine letzte Gehaltserhöhung und da dürfte es mit der Sympathie
schnell vorbei sein. Bahnchef Mehdorn ist also keineswegs in einer
schlechten Position, denn er kann mit Fug und Recht darauf verweisen,
im Verhältnis zu anderen Branchen mit dem Tarifabschluss für den
großen Rest der Bahnbeschäftigten von 4,5 Prozent durchaus hart an
die Grenze dessen gegangen zu sein, was hierzulande derzeit
betriebswirtschaftlich zu verantworten ist.
Das alles ist bekannt und umfänglich diskutiert.
Geholfen hat es nichts. Jetzt warten wir also auf das Muskelspiel und
hoffen, dass es beiden Seiten recht schnell zu anstrengend wird und
sie wieder miteinander verhandeln.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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