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Allg. Zeitung Mainz: Hauen und Stechen (zur Krise in Polen)

Geschrieben am 06-08-2007

Mainz (ots) - Polen gärt und benötigt wieder einmal alle Geduld
seiner Freunde und Partner. Die Ära Kaczynski neigt sich in ihrer
bisherigen Form möglicherweise eher dem Ende entgegen, als alle
dachten. Aber so genau weiß das auch im Nachbarland selbst momentan
niemand. Wenigstens scheint aber festzustehen, dass die regierende
Dreier-Koalition unter Jaroslaw Kaczynski nach dem Abgang des
bisherigen Vize-Premiers Andrzej Lepper gescheitert ist; allerdings
nicht das nicht das erste Mal. Der gern als "Bauernführer"
apostrophierte Vorsitzende der Samoobrona-Partei war früher schon
einmal aus dem Amt geflogen, wenn auch nur ganz kurz und mit dem
Ergebnis, frisch gestärkt zurückzukehren. Kaczynski wirft seinem
schillernden Partner jetzt vor, in eine Schmiergeldaffäre verwickelt
zu sein. Das kann so sein, muss aber nicht. Noch ist nichts bewiesen.
Spekulationen gehen aktuell auch dahin, Kaczynski provoziere
Neuwahlen, um seine wankende Partei vor dem Untergang zu bewahren.
Was auch immer stimmt, in Warschau geht es drunter und drüber. Und
selbst wenn es demnächst Neuwahlen gäbe, wäre mit hoher
Wahrscheinlichkeit die Bildung einer stabilen Regierung kaum möglich,
da die Parteienlandschaft stark zerklüftet ist und auf allen Seiten
von schrillen Parolen geprägt. Polens Nachbarn im Westen sollten sich
angesichts dieses Hauens und Stechens aber erinnern, wie lange sie
selbst Demokratie üben mussten, bis es klappte. Die West-Deutschen
haben zu Zeiten immerhin Briten, Franzosen und Amerikaner an der
Seite gehabt. Die noch viel länger von Diktatur geplagten Polen
mussten diesen Lernprozess weitgehend alleine bewältigen, obwohl sie
diejenigen sind, die unter dem Schutz ihres Papstes den Wandel der
Systeme in Europa eingeleitet haben. Ihre Selbstreinigungskräfte
funktionieren. Das gibt Hoffnung.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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