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Westfalenpost: Es geht ums Prinzip

Geschrieben am 06-08-2007

Hagen (ots) - Streik bei der Deutschen Bahn
Von Lorenz Redicker
Nun ist es amtlich: Die Deutsche Bahn wird bestreikt. Mit vollem
Tempo rasen die Tarifparteien auf den großen Streik zu, alle
Ausweichgleise sind passiert. Allein Rückwärtsfahren könnte den
Zusammenprall noch verhindern. Das aber ist nicht zu erwarten -
gerade jetzt nicht, da die Lokführergewerkschaft GDL ausgestattet ist
mit dem erwartet eindrucksvollen Urabstimmungsergebnis, während die
Bahnführung Notfallpläne ausgearbeitet hat und auf die verbeamteten
Lokführer setzt.
Der Konflikt, der diesem Streik zugrunde liegt, ist nicht zu
leugnen: Lokführer tragen viel Verantwortung und werden, gemessen
daran, schlecht bezahlt. Die kleine GDL hat sich deshalb andere
Sparten-Gewerkschaften wie Copilot oder den Marburger Bund zum
Vorbild genommen und fordert Sonderbedingungen. Im Glauben, sie
durchsetzen zu können, weil ihre Lokführer an Schaltstellen sitzen.
Auch andere Eisenbahner aber sitzen an Schaltstellen im System Bahn,
die Fahrdienstleiter etwa oder das Wartungspersonal. Deshalb kann und
will der Bahnvorstand jetzt nicht nachgeben. Es geht ums Prinzip. Wie
es auch der GDL ums Prinzip geht: Höhere Löhne ließen sich auch
innerhalb des bestehenden Tarifs durchsetzen; dazu bedarf es keines
eigenen Tarifwerks.
Der Tarifkonflikt, der Eindruck drängt sich auf, hätte bei etwas
mehr gutem Willen gelöst werden können - ohne Streik. Umso
ärgerlicher ist es, wenn in den nächsten Tagen das Chaos auf den
Schienen ausbricht.

Originaltext: Westfalenpost
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