(Registrieren)

Neues Deutschland: zum Versammlungsrecht

Geschrieben am 26-07-2007

Berlin (ots) - »Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne
Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.« So
ist das Grundrecht der Versammlungsfreiheit im Grundgesetz fixiert.
Polizei und Verwaltungsrichter in Berlin sehen das anders. Sie
hinderten 2001 Globalisierungsskeptiker daran, beim G8-Gipfel in
Genua gegen Politiker und Konzerne zu protestieren, die dem Profit
alles unterordnen. Und zwar durch Auflagen, sich acht Tage lang
täglich bei einer Berliner Polizeiwache zu melden. Begründet wurde
das mit einer »Generalklausel« zur Gefahrenabwehr im Polizeigesetz.
Nicht nur die unmittelbar Betroffenen sehen darin einen Missbrauch
von Polizeirecht, um Grundrechte politisch missliebiger Bürger
einzuschränken. Und so landete die Klage des Berliners Fabian K. vorm
Bundesverwaltungsgericht. Dessen Richter ließen zwar Kritik an der
Rechtsauslegung ihrer Berliner Kollegen erkennen, bestätigten aber
deren Urteil im Kern: Meldeauflagen seien ein »angemessenes Mittel,
um Versammlungen vor der Teilnahme von Personen zu schützen, die mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit als gewaltbereit einzustufen sind«.
Durch Staats- oder Verfassungsschutz, oft mit sehr vager, nicht
nachprüfbarer Begründung.
Grundrechte ließen sich so beliebig außer Kraft setzen. Dagegen
sollten alle, die das können, Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe
einlegen. Damit der Rechtsstaat nicht eines Tages durch die Politik
per Polizeirecht ausgehebelt wird.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

83830

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zur Landtags-SPD Ulm (ots) - Es gibt Urteile, aus denen auch die Verlierer noch ein Stück Genugtuung ziehen dürfen. Das gestrige des Staatsgerichtshofs gehört nicht dazu. Ute Vogt und mit ihr die Landtags-SPD sind vielmehr voll aufgelaufen mit ihrem Begehren, die Parlamentsmehrheit gegen den beantragten Untersuchungsausschuss zum so genannten Baden-Deal als verfassungswidrig einzustufen. Wer in dem Urteil eine grobe Missachtung des Minderheitenrechts der Opposition, gar einen Schlag gegen den Parlamentarismus sieht, irrt. Vielmehr haben die Richter mit mehr...

  • LVZ: LVZ vorab: De Maizière will vor sächsischem Untersuchungsausschuss aussagen Leipzig (ots) - Leipzig. Der frühere sächsische Innenminister und jetzige Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) ist bereit, vor dem Landtagsuntersuchungsausschuss zur Korruptionsaffäre auszusagen. "Ich möchte als Zeuge vor dem Ausschuss meine Sicht der Dinge vortragen. Allerdings bedarf ich dazu mehrerer Aussagegenehmigungen, und es muss die Frage der Geheimhaltung entschieden werden", sagte de Maizière in einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Freitagausgabe). Aus seiner Sicht könne die Geheimhaltung dort aufgehoben werden. Derzeit mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Urteil über Kreisgebietsreform in MV Rostock (ots) - Mit dem Urteil erhält auch der damalige und heutige Regierungschef Harald Ringstorff (SPD) eine deutlich vernehmbare Ohrfeige. Er hatte die Dinge laufen lassen, bis sie aus dem Ruder liefen. Enquetekommissionen tagten, Anhörungen fanden statt, es gab nächtliche Krisensitzungen und, und, und. Lange rühmte sich der Ministerpräsident der Reform jetzt steht er nach jahrelanger Arbeit an seinem wichtigsten politischen Projekt mit leeren Händen da. Zweifellos wird die nächte Zeit eine harte Bewährungsprobe für die Große Koalition mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Frankreich-Libyen Halle (ots) - Honi soi qui mal y pense. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Der Spruch des französischen Hosenband-Ordens kommentiert recht passend die erstaunliche Nähe zwischen Paris und Tripolis. Da liefert Frankreich modernste Waffen wie Jets und Marinetechnik an Libyen und krönt die Freigiebigkeit mit der Ankündigung, ein Atomkraftwerk in den Wüstensand zu setzen. Und all das hat - natürlich - nichts zu tun mit der Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. In Zeiten, in denen Nordkorea und mehr...

  • LVZ: LVZ vorab: Kanzleramtsminister Thomas de Maizière warnt die Bürger vor sorglosem Umgang mit dem Internet / Keine Heuchelei in der Debatte um innere Sicherheit Leipzig (ots) - Kanzleramtsminister Thomas de Maizière hält Online-Durchsuchungen für nötig. "So wie wir beim Brief- oder Telefongeheimnis Möglichkeiten haben, um rechtsstaatlich mit Richtervorbehalt einzugreifen, muss das in ähnlicher Form auch auf neue Kommunikationsformen übertragen werden", sagte der Koordinator der Nachrichtendienste in einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Freitagausgabe). Gleichzeitig warnte er die Bürger vor sorglosem Umgang mit dem Internet. Jeder sei vorsichtig, wenn er einen Brief schreibe. "Er möchte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht