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Westfalenpost: Gewissenhaftes Ringen Stammzellen-Diskussion bleibt Dilemma

Geschrieben am 17-07-2007

Hagen (ots) - Von Andreas Thiemann

Deutschlands Politiker und die Fachberater tun sich - im
Unterschied zu ihren Kollegen in den meisten anderen Ländern -
ausgesprochen schwer mit der Stammzellen-Diskussion. Dafür müssen wir
uns hierzulande wahrhaftig nicht schämen. Ethische Fragen dieser Art
lassen sich nicht einfach in allgemeingültigen Kategorien von richtig
oder falsch beantworten. Es geht vielmehr um sorgfältiges Abwägen, um
Kompromisswege bei gleichzeitiger Anerkennung eines grundsätzlichen
Dilemmas.
Niemand will sterbenskranken Menschen die Hoffnung auf Heilung durch
halsstarrige Verweigerungshaltung zunichte machen. Andererseits muss
akzeptiert werden, dass die in Aussicht gestellte Lebensrettung nicht
zu Lasten eines möglichst früh garantierten Lebensschutzes
durchgesetzt werden kann. Der Kompromiss der vorsichtigen
Stichtagsverschiebung zielt hier in die richtige Richtung.
Die kühnen Heilsbotschaften, die noch vor Jahresfrist
verheißungsvoll aus so manch himmelsstürmendem Labor verkündet
wurden, haben zumindest bislang einer kritischen Prüfung nicht
standhalten können. Natürlich soll das nicht bedeuten, daher auf
entsprechende Forschung zu verzichten. Zum ganzheitlichen Wohl kann
sie jedoch nur dann werden, wenn sie auf einem tragfähigen
Ethik-Fundament ruht. Radikale Entscheidungen - zur einen wie zur
anderen Seite - nähren den Verdacht, eine überaus komplexe
Problemsituation in unangemessener Weise bewältigen zu wollen.
Gewissenhaftes Ringen ist geboten. Mehr können wir Menschen nun
einmal nicht leisten, aber weniger darf es auch nicht sein.

Originaltext: Westfalenpost
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