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LVZ: Kirchentags-Generalsekretärin Ueberschär: "Ökumenischer Kirchentag 2010 in München nach Vatikan-Dokument erst recht notwendig"

Geschrieben am 10-07-2007

Leipzig (ots) - Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des
Evangelischen Kirchentages, sieht in dem neuen Vatikan-Dokument zur
Einzigartigkeit der Katholischen Kirche keinen Grund, den
Ökumenischen Kirchentag 2010 in München in Frage zu stellen. "Jetzt
erst recht. Das Vatikan-Schreiben zeigt doch, wie notwendig es ist,
dass wir zu einem gemeinsamen ökumenischen Kirchentag
zusammenfinden", sagt Ueberschär der "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe). Allerdings räumte Ueberschär ein, dass der
Vatikan-Text "die Erwartungen in Deutschland an den ökumenischen
Kirchentag nicht eben beflügelt."

Es sei notwendiger denn je, "dass Christen gemeinsam nach
Antworten suchen, was christliches Leben in unserer Zeit ausmacht."
Im konfessionell geteilten Deutschland mit einem vielerorts
atheistisch geprägten Osten mache es keinen Sinn " uns immer nur die
Unterschiede vorzuwerfen. Wir sollten lieber die Gemeinsamkeiten
betonen." Hier gebe es an der Kirchenbasis bereits eine
hoffnungsvolle Entwicklung. "Die Ökumene ist auf der Ebene der
Gemeinden schon viel weiter, als es die Verlautbarungen des Vatikans
glauben machen wollen."

Sie persönlich sehe sich durch die Abkanzelung aus Rom nicht
getroffen, betont Ueberschär. "Als evangelische Christin spielt es
für meinen Glauben überhaupt keine Rolle, was der Vatikan
verlautbart."

Auch die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" reagierte
mit harter Kritik. "Das Dokument ist ein ganz trauriges Signal, es
bestätigt Befürchtungen, die es über Joseph Ratzinger bereits vor
seiner Wahl zum Papst gab", sagt Sigrid Grabmeier, Mitglied des
Bundesteams von "Wir sind Kirche", der Leipziger Volkszeitung. Für
Deutschland, wo sich bereits eine gute konzeptionelle und ökumenische
Zusammenarbeit beider großer Kirchen entwickelt habe, sei dies ein
Schritt "in die völlig falsche Richtung."

Grabmeier fürchtet auch unmittelbare Auswirkungen auf die
Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland. "Menschen, die
ohnehin schon mit der Kirchenleitung hadern, werden möglicherweise
nach diesem Schritt des Papstes mit Kirchenaustritten antworten."
Dies führe zu einer Elitenbildung, "die den Anspruch des umfassenden
Katholizismus sehr in Frage stellt".

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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