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Lausitzer Rundschau: Der Energiegipfel im Kanzleramt Die Konzerne in der Ecke

Geschrieben am 03-07-2007

Cottbus (ots) - Sie waren zwar gar nicht dabei beim Energiegipfel,
die Vertreter der großen Wirtschaftsverbände. Aber sie wussten
hinterher immer noch, was sie vorher schon beklagten. Die
rot-schwarze Bundesregierung befinde sich auf einem gefährlichen Kurs
mit ihrem Versuch, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und
Umweltschutz unter einen Hut zu bringen.
Es wird bei solchen Klagen nicht ganz klar, wessen Interessen dabei
vertreten werden. Dass die vier großen Stromkonzerne die Stirn
runzeln, ist verständlich. Denn es geht an ihre Gewinnmargen. Aber
das produzierende Gewerbe ist bislang von direkten Einschnitten gar
nicht betroffen und leidet heute unter einem hohen Strompreis, der
eher etwas mit den Gewinnmargen der Monopolisten als mit staatlichen
Vorgaben zu tun hat.
Bundeskanzlerin Merkel hat mit gutem Grund gesagt, dass aus ihrer
Sicht in der ganzen Debatte falsche Prioritäten gesetzt werden. Die
wichtigsten Schritte hin zur Verminderung der Treibhausgase liegen
nicht in der Stromproduktion, sondern im Wärmebereich. Dort ist auch
- zusammen mit dem Verkehrssektor - der große Handlungsbedarf. Eine
bessere, volkswirtschaftlich überaus sinnvolle Dämmung von Gebäuden
beispielsweise ist gleichzeitig auch ein Konjunkturprogramm für eine
große Zahl vor allem mittelständiger Betriebe in der Bauwirtschaft,
aber auch anderswo.
Das aber kommt in den Klagen über die von Merkel geforderte Wende
nicht vor. Denn das Wehgeschrei kommt aus einer Ecke, in der es vor
allem um Besitzstandswahrung geht. Wohin dies führen kann, zeigt sich
beim Thema Verkehr und der Schlafmützigkeit der deutschen Autobauer.
Sicher ist nicht alles, was jetzt an kreativen Ideen auf dem Tisch
liegt, am Ende auch mach- und bezahlbar. Aber die Bereitschaft, neue
Wege zu gehen, begründete einst die Weltmarktstellung der deutschen
Industrie. Begonnen hat dies allerdings zumeist im Kleinen, oft in
der Werkstatt im Hinterhof. Und für die neuen Länder ist die neue
Energiepolitik sowieso eine der wenigen Chancen, Fuß zu fassen in der
deutschen Wirtschaftslandschaft.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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