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Rheinische Post: Streikland Deutschland - Von MARTIN KESSLER

Geschrieben am 03-07-2007

Düsseldorf (ots) - Die Deutschen entdecken den Streik. Belegte
Deutschland früher statistisch regelmäßig den letzten Platz, braucht
es sich heute vor den streikfreudigen Italienern nicht mehr zu
verstecken. Metaller, Groß- und Einzelhandel, Telekom, Bau und jetzt
die Bahn kaum eine Branche ist vor der neuen Streiklust der
Deutschen sicher.

Und auch das ist neu: Die Streikenden finden erstmals die
Sympathien der Bürger. Wer so viel Verantwortung trägt wie ein
Lokführer, muss mehr als 1500 Euro netto im Monat verdienen. Das
kommt an. Mit entsprechender Gelassenheit nahmen die Bahnbenutzer die
Ausfälle und die Autofahrer die in den Ferien ungewohnten Staus hin.

Außer Blick gerät, dass der Streik immer ultima ratio, also das
letzte Mittel zur Durchsetzung von Arbeitnehmerinteressen sein
sollte. Volkswirtschaftlich richten die Arbeitsniederlegungen enormen
Schaden an. Wenn die Ärzte streiken, kommt die ethische Dimension
hinzu.

Auch ökonomisch bringen Streiks wenig. Letztlich setzen die
Gewerkschaften damit kaum mehr durch als mit reinen Verhandlungen. Im
Fall der Telekom hat Verdi sogar eine deftige Niederlage erlebt. Und
die Metaller können dank der Uneinigkeit im Arbeitgeberlager ohnehin
den Abschluss diktieren. Aber Streiks sind offenbar auch ein
wichtiges Symbol.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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