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NABU: Drohungen der Wirtschaft zum Energiegipfel torpedieren Klimaschutzziele

Geschrieben am 02-07-2007

Berlin (ots) - Anlässlich des morgen stattfindenden Energiegipfels
von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Wirtschaftsvertretern warnt der
NABU davor, die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung für eine
deutlich effizientere Erzeugung und Nutzung von Energie in
Deutschland den Interessen von Lobbyisten zu opfern. "Auf EU-Ebene
hat Frau Merkel eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent
und einen Anteil der Erneuerbaren Energien von 20 Prozent bis 2020
ausgehandelt. Dies muss auch die unterste Messlatte für ein
nationales Energiekonzept sein", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die für den Energiegipfel erarbeiteten Szenarien gehen
berechtigterweise von einer notwendigen Steigerung der
gesamtwirtschaftlichen Energieproduktivität in Deutschland um
jährlich drei Prozent aus.

"Das Energiekonzept der Bundesregierung steht jedoch auf sehr
tönernen Füßen, wenn alle Strategien und Instrumente für eine
Umsetzung verbesserter Energieeffizienz von Wirtschaftsminister
Michael Glos und den Energiekonzernen verschleppt werden. Jedes
weitere Jahr, bei dem auf verlängerte Laufzeiten für Atomkraftwerke
statt auf massive Investitionen in Erneuerbare Energien und
Energiespartechniken gesetzt wird, ist für den Klimaschutz ein
verlorenes Jahr", kritisierte Tschimpke. Die Wirtschaftsbosse
versuchten stets aufs Neue die längst widerlegte Drohkulisse der
Arbeitsplatzvernichtung aufzubauen. Das wiederholte in Frage stellen
der Klimaschutzziele der Bundesregierung durch namhafte
Industrievertreter sei ein Schlag ins Gesicht aller, die sich um eine
lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten sorgen. Statt weiter massiv
in ineffiziente Großkraftwerke zu investieren, sind Anteile an der
deutschen Stromerzeugung von mindestens 25 Prozent bei der
dezentralen Kraft-Wärmekopplung und 30 Prozent bei den Erneuerbaren
Energien bis 2020 wirtschaftlich realisierbar. Gleichzeitig werden
dabei zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen.

Neben dem Umbau der Energieversorgungssysteme bietet die sofortige
Einführung eines europäischen Top-Runner-Programms die größten
Potenziale zur Energieeinsparung. "Um den Energieverbrauch zu senken,
ist es unabdingbar, für Elektrogeräte, Gebäude und Fahrzeuge strikte
Effizienzstandards festzulegen und durchzusetzen", forderte
Tschimpke. Effektiver Klimaschutz sei ohne Abkehr vom Atomausstieg
machbar. "Bundeskanzlerin Merkel darf beim morgigen Gipfel keine
energiepolitischen Beruhigungspillen verteilen, sondern muss der
Industrie klare und ambitionierte Klimaschutzvorgaben machen.
Ansonsten wird die Wirtschaft die dringend notwendigen Innovationen
bei Energieerzeugung und Nutzung nicht umsetzen."

Im Internet zu finden unter www.NABU.de und
www.atomausstieg-selber-machen.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Carsten Wachholz, NABU-Referent Energiepolitik, Tel. 030-284984-35


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