(Registrieren)

WAZ: SPD-Politiker Schreiner und Wend kritisieren Vergleich von Linke und NPD

Geschrieben am 18-06-2007

Essen (ots) - Die SPD-Politiker Ottmar Schreiner und Rainer Wend
haben CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla für seinen Vergleich der
neuen Linkspartei mit der NPD scharf kritisiert. Beide
Bundestagsabgeordneten warnten in Interviews mit der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ) davor, die Linkspartei zu dämonisieren.
"Pofalla versucht, eine Auseinandersetzung in der Sache durch
platteste Polemik zu ersetzen. Das ist ein Ausdruck von politischer
Hilflosigkeit", sagte der SPD-Linke Schreiner.

"Ich halte den ständigen Ruf nach Abgrenzung zur Linkspartei für
völlig überflüssig", sagte Schreiner der WAZ. "Wir sollten als SPD
unverkrampft und selbstbewusst mit der Linkspartei umgehen. Eine
Dämonisierung der Linkspartei bringt nichts." Eine Koalition mit der
Linkspartei ist nach Meinung von Schreiner auch ein denkbares Modell
für die Bundesebene. "Die SPD sollte nicht einen ähnlichen Fehler
machen wie vor über 25 Jahren, als die Grünen zu Schmuddelkindern
erklärt wurden, mit denen man nicht reden dürfe", sagte der
Abgeordnete. "Die neue Linkspartei ist ein potenzieller
Koalitionspartner der SPD, auch auf Bundesebene." Damit stellt sich
Schreiner gegen die Strategie der Parteispitze, die ein rot-rotes
Bündnis im Bund kategorisch ausschließt.

Auch der eher konservative SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend
bezeichnete Pofallas Vergleich als vollkommen abwegig. "Die NPD
verachtet Minderheiten, predigt Gewalt und bezieht sich auf den
Nationalsozialismus", sagte Wend der WAZ. Die Linkpartei verfolge
zwar eine untaugliche Politik, bewege sich aber auf dem Boden der
Verfassung. Man müsse zwischen den Funktionären der Linken und vielen
ihrer Anhänger unterscheiden, die sich von der Gesellschaft im Stich
gelassen fühlten. "Die SPD muss wieder stärker darin werden, sich um
diese Menschen zu kümmern. Wir müssen sie davon überzeugen, dass nur
Reformen ihnen langfristig bessere Perspektiven eröffnen und nicht
die leeren Versprechungen der Linkspartei." CDU-Generalsekretär
Pofalla hatte am Montag gesagt, er halte sowohl NPD als auch
Linkspartei für radikale Parteien, da sie auf eine Überwindung des
Systems abzielten.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

76841

weitere Artikel:
  • WAZ: Kompromiss bei der Pflege: Wichtige Minireform - Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Große Koalition, kleine Reformen. Dieses Vorurteil bestätigt Schwarz-Rot einmal mehr - nun bei der Pflege. Weder wird Geld für die kommenden Jahrzehnte zurückgelegt noch müssen die Privatkassen einen Solidarbeitrag leisten. Beides steht im Koalitionsvertrag, den Union und SPD nun gemeinsam brechen. Wollte man sich über die gegenseitige Blockade, über die Boykottierung jeder Weitsicht auslassen, man müsste in brachiale Parteienschelte (haben das Regieren schon zur Halbzeit eingestellt) oder finsteren Zynismus verfallen. mehr...

  • WAZ: Die EU-Flüchtlingspolitik: Eine Festung mit Namen Europa - Leitartikel von Jürgen Polzin Essen (ots) - Sechs Meter hoch sind die Grenzzäune der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla, die sich auf marokkanischem Territorium befinden. Vor vielen Jahren, als es an diesen Orten weder Stacheldraht noch tote Flüchtlinge gab, haben Soziologen genau diese Entwicklung vorhergesagt. Forschungsprojekte beschäftigten sich damals mit der Frage, wie sich wohl die Welt angesichts der fortschreitenden Globalisierung verändern würde. Eine von mehreren Zukunftsvisionen hieß "Fortress Building": Die wohlhabenden, wachsenden Regionen haben mehr...

  • Niebel fordert bessere Kontrolle der Energiekonzerne / "Was erlauben Strunz" am 18. Juni 2007 um 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - FDP-Generalsekretär Dirk Niebel fordert angesichts steigender Strompreise eine bessere Kontrolle der Energiekonzerne. Die "Kontrolle der Monopole und Oligopole" sei in Deutschland "mangelhaft ausgeprägt", kritisierte Niebel am Montagabend in der N24-Talksendung "Was erlauben Strunz". Er verlangte: "Man muss das mit einem ordentlichen Kartellrecht versehen." Es sei notwendig, hier "einen ordentlichen Wettbewerb zu organisieren." Die Große Koalition kriege das "nicht geregelt". Radio-O-Töne sind unter www.vorabs.de abzurufen! mehr...

  • Gysi hält rot-rotes Bündnis 2013 für möglich / "Was erlauben Strunz" am 18. Juni 2007 um 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - Links-Fraktionschef Gregor Gysi hält ein rot-rotes Bündnis im Bund 2013 für möglich. "2009 wird die SPD mit Sicherheit noch nicht so weit sein", sagte Gysi am Montagabend in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz". "Vier Jahre später" könne aber "der Druck aus der Bevölkerung so zunehmen", dass eine Koalition von Linken und SPD zustande kommen könnte. Voraussetzung sei allerdings, dass die Sozialdemokraten "in Kernbereichen ihre Politik korrigieren" - etwa mit "der Ablehnung völkerrechtswidriger Kriege" oder der Abkehr mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert zum Thema EU-Verfassungsreform Bielefeld (ots) - Es steht schlecht um die Reform der EU. Mehrere Oberhemden sollten die Herren einpacken, die am Donnerstag zum EU-Gipfel nach Brüssel reisen. Schnelle Lösungen sind nicht zu erwarten. Die Gewichte in der EU müssen neu verteilt werden. EU-Außenmann Elmar Brok hat, total undiplomatisch, sogar von Spaltung gesprochen. Hat Angela Merkel das politische Talent verlassen? Noch vor zwei Wochen in Heiligendamm erschien sie vielen als »Miss World«. Könnten jetzt die hartleibigen Polen das Projekt Europa zu Fall bringen? Blitzte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht