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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Streik am Bau

Geschrieben am 18-06-2007

Mainz (ots) - Herrschte in dieser Republik noch immer Stagnation,
jedermann würde den Kopf schütteln über den gestern im Norden
begonnenen Streik am Bau. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der
Branche geht es endlich nach nahezu zwölf Jahren des Darbens  wieder
richtig gut, die Auftragsbücher der meisten Unternehmen sind prall
gefüllt. Warum also riskiert das Baugewerbe in Niedersachsen und
Schleswig-Holstein einen Streik, indem es einen solide ausgehandelten
Kompromiss in Nachhinein ablehnt und damit auch noch die Solidarität
der Arbeitgeber untereinander auf eine harte Probe stellt? Die Frage
ist nicht so einfach zu beantworten und erfordert zunächst einen
Blick in das Verbandsgefüge. Die Arbeitgeber der Branche werden
nämlich von zwei Organisationen vertreten: die Industrie hat ihre
Organisation, das Gewerbe seine eigene. Was für die einen problemlos
bezahlbar ist, kann kleine Firmen trotz des Booms durchaus in
Bedrängnis bringen. Trotzdem, ausgehandelt ist ausgehandelt. Das
Ergebnis war und ist eines mit Augenmaß. Denn da ist ein Paket
geschnürt worden, das der Branche eine solide Basis für die
Abarbeitung des aktuellen Auftragsbooms gibt. Das sieht nicht nur die
Bauindustrie so, sondern auch ein großer Teil des Baugewerbes im Rest
der Republik. Vor allem aber sichert er den Flächentarif, der oft
über Jahre Planungssicherheit gibt und so nicht nur den Großen in der
Bauindustrie sondern sehr wohl auch dem Baugewerbe hilft, ist es doch
längst nicht mehr nur lokal oder regional, sondern bundesweit aktiv.
Wer ihn aushebeln will, sollte sich das also zwei Mal überlegen. Und
noch eines gehört erwähnt: Kaum eine andere Gewerkschaft hat sich in
den schlechten Jahren so flexibel verhalten wie die IG Bau. Ihr Zorn
ist also verständlich. Und weil sie nicht nur ihre Mitglieder
geschlossen hinter sich weiß, sondern das Kopfschütteln vieler
Arbeitgeber über ihre Kollegen im Norden sehr wohl registriert, steht
das Baugewerbe dort jetzt ziemlich allein da. Deshalb wäre Einlenken
das Gebot der Stunde.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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