(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Minister Jung und das Bundeswehr-Ehrenmal Eine Chance wird vergeben

Geschrieben am 13-06-2007

Cottbus (ots) - Wenn Verteidigungsminister Franz Josef Jung nur
einen Gedenkstein aufstellen wollte für die im Auslandseinsatz
getöteten deutschen Soldaten, dann müsste man darum nicht viel
Aufhebens machen. Im Gegenteil, eine solche Geste ist seit langem
überfällig. Was nun aber nach dem Willen und Geschmack des
CDU-Politikers entstehen soll, ein 41 Meter langes, acht Meter
breites und zehn Meter hohes begehbares Gebäude, verdient die
Bezeichnung "Nationale Gedenkstätte". Über die sollte, ja darf Jung
nicht allein entscheiden. Es sind nicht seine Millionen, die er
ausgibt, es ist nicht sein Grundstück, auf dem das Ehrenmal
öffentlich zugänglich stehen soll, sondern das des Ministeriums, und
vor allem ist es nicht seine Armee. Der Bundestag bestimmt über jeden
Auslandseinsatz, er trägt die Verantwortung, auch für die Toten.
Jung will vermeiden, dass sein Anliegen zerredet wird. Er will
Anerkennung für den gefahrvollen Dienst der Soldaten, und er will den
Angehörigen einen Ort der Erinnerung geben. Aber er selbst hat den
Kreis der zu Gedenkenden erweitert von den 69 getöteten Soldaten im
Auslandseinsatz auf alle 2600 Bundeswehrangehörigen, zivile wie
militärische, die seit Gründung der Streitkräfte 1955 im Dienst ums
Leben kamen. Die meisten davon durch Unfälle. Warum dann nicht auch
die Entwicklungshelfer ehren, die im Ausland bei ihrem ebenso
selbstlosen Einsatz starben? Und, wenn die Ehrung denn schon vom
Auslandseinsatz gelöst wird, warum nicht auch die getöteten
Polizisten und Feuerwehrleute erwähnen, die im Inland Dienst an der
Gemeinschaft taten? Und was ist mit den Toten der Nationalen
Volksarmee, die ebenfalls deutsche Soldaten waren?
Die Art, wie das Ehrenmal geplant wird, ist eine Amtsanmaßung, wenn
auch aus ehrbaren Motiven. Die Debatte, wer geehrt werden soll, warum
und wie, gehört in den Bundestag, und darüber hinaus in die Mitte der
Gesellschaft. Das Projekt ist schlichtweg zu groß für Jung.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

76058

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Der Prozess um den Angriff auf Ermyas M. Niederlage des Rechtsstaates Cottbus (ots) - Kaum sind in Potsdam von allen Seiten die Freisprüche gefordert im Prozess um die Attacke auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M., beginnen schon die neuen Schuldzuweisungen. Die Medien seien schuld an der Hysterie kurz vor der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr, die aus einer normalen Schlägerei ein politisches Verbrechen gemacht hätten. Zunächst der Generalbundesanwalt und dann die brandenburgische Anklagebehörde hätten sich verrannt und auf einem überflüssigen Prozess bestanden. Was dabei ignoriert wird, ist die unbestrittene mehr...

  • Rheinische Post: Eigentor aus Brüssel Düsseldorf (ots) - Von Anja Ingenrieth Eine bessere Steilvorlage für notorische Brüssel-Nörgler kann es kaum geben: Ausgerechnet der Sozialkommissar erteilt quasi einen Blankoscheck für die grassierende Schwarzarbeit und für Sozialdumping. Notfalls per Gericht will er Berlin zwingen, deutsche Schutzstandards für Arbeitnehmer zu lockern. Und das, obwohl hierzulande bis zu 300.000 Illegale auf Baustellen schuften: viele weit unter dem Mindestlohn, für magere drei bis fünf Euro die Stunde. Das ist ein Affront. Hat Spidla denn schon vergessen, mehr...

  • Rheinische Post: CDU nach Leipzig Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren Wie sich die Zeiten ändern. Noch vor Jahresfrist ermahnte der CDU-Wirtschaftsrat die Partei, ihre wirtschaftspolitischen Koordinaten zu beachten, und stellte Angela Merkel gar ein Ultimatum für einen Besserungsprozess. Nun kommt von den Wirtschaftsleuten dezent verpacktes Lob für die Kanzlerin. Zwischenbilanz: Die viel geschmähte Politik der kleinen Schritte hat - mit guten Ansätzen für eine Unternehmensteuerreform - immerhin mehr gebracht als manch großes Geblubber. Die Pragmatikerin im mehr...

  • Rheinische Post: Heile NRW-Welt? Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Verwundert reibt man sich die Augen: Hatte NRW-Familienminister Armin Laschet nicht erst vor wenigen Tagen beteuert, die Verbände seien nach etlichen Nachbesserungen endlich mit seinem Entwurf für ein neues Kindertagesstättengesetz zufrieden? Wollte der CDU-Politiker sich und anderen die Lage nur schönreden, oder hat er die Einwände der Verbände unterschätzt? Fakt jedenfalls ist: Die sechs Verbände der Freien Wohlfahrtspflege (darunter Caritas, Arbeiterwohlfahrt und Rotes Kreuz) sind weiterhin auf mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Minister Breuer: Mehr RWE-Kraftwerke nur, wenn alte abgeschaltet werden Düsseldorf (ots) - Ein neues Mega-Braunkohlekraftwerk von RWE in Niederaußem soll nur unter strickten Auflagen genehmigt werden. Michael Breuer, NRW-Europaminister und Vorsitzender der CDU Mittelrhein, sagte der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Donnerstagausgabe), RWE müsse zunächst einen verbindlichen Zeitplan für die Abschaltung alter Anlagen vorlegen. "Zudem erwarten wir ein Konzept, dass die Verschattung durch die Dampfschwaden verhindert", sagte Breuer. "Hier muss RWE bereit sein, die Zusatzkosten in Kauf zu nehmen." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht