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ARD/ZDF-Studie "Migranten und Medien 2007" / Mediennutzung von Migranten in Deutschland auf breiter Basis untersucht

Geschrieben am 05-06-2007

Stuttgart / Mainz (ots) - Die Ausgangslage für die mediale
Integration von Zuwanderern in Deutschland ist gut: Deutschsprachige
Medien spielen für in Deutschland lebende Migranten eine große Rolle
- es gibt keine Hinweise auf eine ausgeprägte mediale
Parallelgesellschaft. Neben deutschsprachigen Medien nutzen viele
Menschen ausländischer Herkunft auch heimatsprachige Medien, die eine
Brücke zu ihrem Herkunftsland bilden. Dies gilt insbesondere für
Migranten aus der Türkei. Das sind einige der wichtigsten Ergebnisse
der Studie "Migranten und Medien 2007" der ARD/ZDF-Medienkommission,
die heute bei einer Fachtagung in Mainz vorgestellt wurde. Die Studie
hat erstmals bundesweit und repräsentativ die Mediennutzung in
Deutschland lebender Migranten untersucht.

Die Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration,
Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, betonte, dass die
ARD/ZDF-Grundlagenstudie erstmals wichtige Basisdaten für weitere
Integrationsbemühungen der Medien liefere. Sie appellierte an die
besondere Verantwortung der Medienmacher, zur Integration
beizutragen.

Prof. Markus Schächter, ZDF-Intendant und Vorsitzender der
ARD/ZDF-Medienkommission betonte den Stellenwert der
öffentlich-rechtlichen Programme für die Integration von Migranten in
Deutschland: "Integration und Migration sind ein selbstverständlicher
Bestandteil unserer Programme. Programmnischen sind nicht der
richtige Weg. Das ZDF wird Integration und Migration in seinen
Programmen noch deutlicher berücksichtigen, zum Beispiel in seinem
Programmschwerpunkt zum Thema im November diesen Jahres."

Dr. Helmut Reitze, hr-Intendant und stellvertretender Vorsitzender
der ARD/ZDF-Medienkommission, erklärte, die ARD betrachte das Thema
Integration als eine Querschnittsaufgabe in Hörfunk, Fernsehen und
Online. "Migranten sollen dabei als Bestandteil und Bereicherung
unserer Gesellschaft und als Teil des medialen Alltags gesehen
werden", so Reitze. "Darüber hinaus will die ARD auch für eine
stärkere Repräsentanz von Migranten in den Medien sorgen und ihre
Ausbildung in programmprägenden Berufen fördern."

Fernsehen ist für Menschen ausländischer Herkunft das wichtigste
Medium. Ihm kommt daher eine besondere Bedeutung bei der Integration
zu. Migranten schalten die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme
regelmäßig ein. ARD und ZDF haben bei Migranten ein positives Image,
vor allem aufgrund ihrer hohen Informationskompetenz. 76 Prozent der
Migranten sagen, dass öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme
zuverlässige und glaubwürdige Informationen bieten. Die
öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme erreichen die Migranten in
Deutschland weniger gut als das deutsche Publikum. Für Migranten mit
türkischer und italienischer Einwanderungsbiografie spielen zudem
heimatsprachige Programme eine besonders wichtige Rolle.

Öffentlich-rechtliche und kommerzielle Hörfunkprogramme erreichen
die Migranten in gleichem Maße. Trotz im Vergleich zum Fernsehen
geringerer Reichweiten kann der Hörfunk zur medialen Integration
beitragen. Gute Beispiele sind Programme wie WDR 1Live, WDR Funkhaus
Europa und Radyo Metropol FM.

Im Internet werden besonders häufig deutschsprachige
Internetseiten aufgerufen. Die meistgenutzten Themen sind
Nachrichten, Sportinformationen, Wissenschaft, Bildung und Forschung.

Zur Tagung "Migranten und Medien 2007" kamen rund 350 Teilnehmer
und Journalisten nach Mainz. Vertreter deutscher und fremdsprachiger
Medien aus Fernsehen, Hörfunk, Internet und Print diskutierten
gemeinsam über Integrationsstrategien der Medien.

Für die Studie befragte TNS Emnid im Auftrag der
ARD/ZDF-Medienkommission mit Unterstützung der Hertie-Stiftung 3010
Personen mit Migrationshintergrund aus den Ländern Türkei,
Griechenland, Italien, Polen, Serbien und Montenegro, Kroatien,
Bosnien-Herzegowina sowie russische Spätaussiedler. Die Befragung
fand im Zeitraum Oktober 2006 bis Februar 2007 statt.

Bilder zur Tagung "Migranten und Medien 2007" sind erhältlich über
den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/migrantenundmedien sowie über
www.ard-foto.de

Die Studienergebnisse finden Sie online unter
www.migrationstagung.zdf.de
Weiterführende Informationen finden sich im Internet unter
www.migrationstagung.zdf.de und www.wdr.de/unternehmen

Hessischer Rundfunk ZDF
Pressestelle Pressestelle
Telefon: 069 / 155-2482 Tel: 06131 / 70-2120 oder -2121
E-Mail: hr-pressestelle@hr-online.de E-Mail: presse@zdf.de

Mainz/Frankfurt
5. Juni 2007

Originaltext: ARD_ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22512
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22512.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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