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Lausitzer Rundschau: Debatte um die US-Vorschläge zum Klimaschutz: Mit dem Rücken zur Wand

Geschrieben am 03-06-2007

Cottbus (ots) - Es ist beileibe nicht nur die oft beschworene
arrogante Ignoranz, die den US-Präsidenten George W. Bush jetzt
zögern lässt mit Versprechen zur Reduzierung des Ausstoßes von
Treibhausgasen. Wenn die USA einen angemessenen Beitrag zum
Klimaschutz leisten wollen, stehen sie vor einer gewaltigen
Herausforderung. Das Land ist zum einen schlecht aufgestellt auf dem
Weltmarkt alternativer, grüner Energieerzeugung. Es gerät also in
Gefahr, die Abhängigkeit von Rohstoffen mit der von hochwertiger
Technologie einzutauschen. Dass dabei die Deutschen derzeit die Nase
in vielen Feldern vorne haben, verstärkt zusätzlich die Neigung,
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Freundschaftsdienste zu verweigern.
Vor allem aber sieht sich Amerika mit dem Problem konfrontiert, dass
es bei seinem CO2-Ausstoß eine ganz einsame Spitzenstellung einnimmt.
Wenn sich das Land aber in ein internationales Regelwerk einbinden
lässt, kommt es in absehbarer Zeit zu einer Debatte, die nicht nur
Bush fürchten muss. Denn die einzig weltweit halbwegs vermittelbare
Messgröße für den Beitrag gegen den Klimawandel wird irgendwann der
Pro-Kopf-Ausstoß an schädlichen Gasen sein. Es kann ja
vernünftigerweise niemandem auf Dauer erklärt werden, dass einem Teil
der Weltbevölkerung ein größeres Recht auf Verschmutzung als dem
anderen zusteht. Mit solch einer Debatte aber steht dann auch ein
radikaler, tief greifender Umbau des amerikanischen Lebensstils auf
der Tagesordnung. Derartige Revolutionen sind Bushs Sache allemal
nicht. Aber auch sein Nachfolger, auch die neue Kongressmehrheit
werden noch schwer zu kämpfen haben, die Gewohnheiten der
Vergangenheit zur Disposition zu stellen. Selbst wenn morgen auf
einen Schlag eine 60-prozentige Reduzierung der US-Treibgase gelingen
würde, wäre das Land - dann zusammen mit der Bundesrepublik übrigens
- noch immer einer der Spitzenreiter.
Auf den ersten Blick können die USA tatsächlich zunächst nur
verlieren beim globalen Klimaschutz. Denn sie haben die größte Last
zu tragen.
Selbst wenn Bush wollte, wäre der Mann angesichts seiner
Unpopularität und Unglaubwürdigkeit im eigenen Land dabei keine
wirkliche Hilfe. Er könnte im Gegenteil einer guten Sache einen
schlechten Dienst erweisen, wollte er jetzt doch noch ernsthaft
mitmachen. Angela Merkel braucht für das, was sie vernünftig findet,
ganz andere Mitstreiter. Ihre Reaktion auf Bush zeigt, dass sie dies
auch weiß. Nicht sie - der Mann im Weißen Haus steht mit dem Rücken
zur Wand.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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