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Neues Deutschland: zur Rücktritt von Weltbank-Chef Wolfowitz

Geschrieben am 18-05-2007

Berlin (ots) - Nichts ist erfüllender, als bedürftigen Menschen
helfen zu können und Möglichkeiten zu entwickeln, dass alle Völker
der Welt ihr volles Potenzial ausschöpfen.« Der Satz ist nicht das
Vermächtnis von Mutter Teresa, sondern war der Antrittsspruch von
Paul Wolfowitz als Weltbankpräsident. Das Maß ist ihm in seiner
Amtszeit dabei offensichtlich verloren gegangen, denn so bedürftig
ist seine Freundin Shaza Riza nicht mal nach den großzügigen
Weltbankkriterien, als dass sie einer Gehaltsaufstockung von 60 000
Dollar bedurft hätte. Und so wird die Mesalliance zwischen einem der
»Hauptarchitekten des Irak-Kriegs« und der formal auf Wiederaufbau
und Entwicklung verpflichteten Weltbank in gegenseitigem Einvernehmen
Ende Juni geschieden. Das war überfällig.
Dennoch stehen die Chancen alles andere als gut, dass die Weltbank
mit einem neuen Präsidenten endlich den überfälligen Kurswechsel in
ihrer Politik betreibt - Krise hin oder her. Nach wie vor hält die
Washingtoner Institution an überkommenen Entwicklungsmodellen fest,
fördert vorwiegend Groß- statt dezentrale Projekte, fossile statt
erneuerbare Energien und öffnet über ihre Kreditbedingungen der
Liberalisierung und Privatisierung im Süden nach wie vor Tür und Tor.
Damit hat sie viel erreicht, jedoch nicht die Armutsbekämpfung, die
sie sich vorgeblich auf die Fahnen geschrieben hat. So gesehen passt
der unrühmliche Abgang von Wolfowitz perfekt ins Bild. Weder die
Institution noch ihr Chef pflegen sich an das zu halten, was sie
predigen. Die Weltbank betreibt keine Armutsbekämpfung und Wolfowitz'
nimmt es mit der Korruptionsbekämpfung persönlich nicht ernst. Ein
Armutszeugnis für beide.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
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Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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