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KBV will bevorzugter Dienstleister werden / Köhler: Wir sind eine organisierte Befreiungsbewegung

Geschrieben am 14-05-2007

Berlin (ots) - "Wir wollen bevorzugter Dienstleister für die
Vertragsärzte und -psychotherapeuten sein - mit allen daraus
resultierenden Konsequenzen. Wir sind auch die einzigen, die der
geballten Macht der Krankenkassen entgegentreten können, besonders
jetzt, wo sie sich in einem neuen Bundesverband zusammenschließen.
Die Berufsverbände können - trotz ihrer guten Arbeit - diese Aufgabe
nicht übernehmen. Ihnen fehlt der Körperschaftsstatus." Das hat heute
in Münster Dr. Andreas Köhler erklärt. Der Vorstandsvorsitzende der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) äußerte sich bei der
Vertreterversammlung der Organisation im Vorfeld des Deutschen
Ärztetages.

Das System der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und der KBV
stünde an einer Weggabelung und könne sich für den Marsch in Richtung
Regulierungsbehörde oder für das Ziel Dienstleister entscheiden. Im
ersten Falle würde die KBV zu einer Unterabteilung des
Bundesgesundheitsministeriums, im zweiten Falle zu einer starken
Interessenvertretung, die versorgungsebenenübergreifend agieren und
auch den regionalen Ausgleich im System schaffen könne. Die KVen
seien eine "organisierte Befreiungsbewegung, die am Verhandlungstisch
sitzt und eine tragfähige Lösung ohne blutige Revolution sucht." Auch
die Mitglieder der KVen wollten eine körperschaftlich organisierte
Interessenvertretung. Das habe das vertragsärztliche Referendum mit
seiner Befragung von 20.000 niedergelassenen Ärzten und
Psychotherapeuten gezeigt. "Wir werden als KV-System das
Wettbewerbsfeld der Verträge nach den §§ 73 b und c besetzen und
Angebote machen, die attraktiv für Vertragsärzte und Krankenkassen
sind", versprach Köhler.

Der KBV-Chef wies auf den engen Zeitplan für die Einführung einer
neuen Vergütungsordnung hin. Eine Pauschalengebührenordnung müsse bis
Ende Oktober beschlossen sein. Der beratende Fachausschuss für die
hausärztliche Versorgung habe bereits ein Konzept für den
hausärztlichen Bereich entwickelt, das eine sehr gute Grundlage für
die Verhandlungen mit den Krankenkassen biete. Außerdem lägen bereits
Eckpunkte für ein Konzept für den fachärztlichen Bereich vor.

Köhler kündigte die Gründung eines von KBV und KVen unabhängigen
Unternehmens an. Dieses solle Dienstleistungen und Unterstützung für
Vertragsärzte und -psychotherapeuten bieten und mit externen Partnern
betrieben werden. Der Vorstandsvorsitzende führte aus: "Wir
unterliegen Beschränkungen durch das Wettbewerbs- und Kartellrecht.
Deshalb machen wir diesen Schritt." Die Unternehmensberatung Prognos
sei bereits damit beauftragt, eine Geschäftsfeldanalyse
durchzuführen.

Bald an den Start gehen soll auch die Arbeitsgemeinschaft
Vertragskoordinierung. Der Gründungsvertrag sei abgestimmt und liege
unterschriftsreif vor. Er sieht vor, dass die Arbeitsgemeinschaft die
KBV damit beauftragt, bundesweite Verträge mit bundesweiten
Krankenkassen zu verhandeln. Abgeschlossen würden die Verträge erst
nach Zustimmung der Arbeitsgemeinschaft.

Köhler forderte Berufsverbände, freie Verbände, KBV und KVen auf,
alles daran zu setzen, den freiberuflich niedergelassenen
Vertragsarzt und -psychotherapeuten zu stärken: "Wir stehen in der
akuten Gefahr, dass immer weniger der Mediziner über die Ausstattung
und Organisation der Versorgung bestimmt, sondern immer mehr der
Ökonom." Eine Industrialisierung der Gesundheitswirtschaft würde zu
einer Zwei-Klassen-Medizin führen: auf der einen Seite, eine
First-Class-Behandlung, für die, die es sich leisten könnten, auf der
anderen Seite eine Basisversorgung für den Rest. Soweit dürfe es
nicht kommen.

Den vollständigen Redetext finden Sie im Internet unter:
http://www.kbv.de/veranstaltungen/10648.html.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34021
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Katleen Decker, Tel.: 030 / 4005 - 2204


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