(Registrieren)

Zugang zu Aidsmedikamenten nicht behindern: Appell von Nichtregierungsorganisationen an Pharmafirma Abbott

Geschrieben am 26-04-2007

Tübingen/Bonn (ots) -

- Querverweis: Der ausführliche Appell von
Nichtregierungsorganisationen liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Sperrfrist: 26.04.2007 13:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Trotz zahlreicher internationaler Proteste rückt die Pharmafirma
Abbott nicht von ihrer Entscheidung ab, die Zulassung von sieben
neuen Medikamenten, davon eines zur HIV/Aids-Behandlung, für Thailand
zurückzuziehen. Damit stellt Abbott den Zugang von vielen Tausend
Aidspatienten/-innen zur verbesserten adäquaten Behandlung in Frage.
Daher fordern Nichtregierungsorganisationen weltweit und zehn
Organisationen bundesweit Ärztinnen und Ärzte auf, zu prüfen, ob sie
Vertreterinnen und Vertreter der Firma Abbott weiterhin empfangen und
anstelle von Abbott-Markenpräparaten generische Alternativen
verordnen möchten. Über die Vorgehensweise der Praxen wird die Firma
Abbott durch entsprechende Erklärungen unterrichtet.

Die Auftaktaktion zum bundesweiten Appell an Abbott findet am 26.
April 2007, dem internationalen Tag des geistigen Eigentums (World
Intellectual Property Day) um 13:00 Uhr auf dem Platz vor der
Beethovenhalle Bonn, Wachsbleiche 16 statt. Ziel: Die Firma Abbott,
die am 27. April in Chicago ihre Jahreshauptversammlung abhält, zum
Einlenken bezüglich Thailand zu bewegen.

In Thailand werden derzeit weniger als ein Viertel der 580.000
Menschen, die mit HIV infiziert sind, mit antiretroviralen
Medikamenten behandelt. Immer mehr Menschen benötigen die
kostspieligen Präparate der zweiten Generation - aber weder die
Aidskranken selbst noch die Regierung können sie finanzieren. Deshalb
erwirkte Thailand Zwangslizenzen gegen drei Hersteller von
Medikamenten, um die Kosten durch günstigere Generika drastisch
senken zu können. Zwangslizenzen sind als Schutzrechte ausdrücklich
nach Welthandelsrecht erlaubt, sie ermöglichen die preisgünstigere
Herstellung oder den Import von patentgeschützten Medikamenten.

Als Reaktion auf die Zwangslizenzen zog die Firma Abbott im März
die bereits beantragte Zulassung von sieben neuen Präparaten in
Thailand zurück. Dies betrifft u. a. die neue hitzestabile
Tablettenversion von Kaletra® Aluvia®. Sie ist einfacher als das
bisher verwendete Kaletra® einzunehmen und kann auch dort eingesetzt
werden, wo es keine Kühlmöglichkeiten gibt. Diese neue Tablette
sollte ursprünglich im Sommer in Thailand verfügbar werden. Albert
Petersen, Leiter der Difäm-Arzneimittelhilfe: "Dies ist ein
deutliches Signal der Abstrafung durch Abbott - und warnt andere
Länder, keinesfalls dem Beispiel von Thailand zu folgen. Aber da die
thailändische Regierung mit der Zwangslizenz legal handelte, ist der
von der Firma ausgeübte Druck auf die dortige Regierung nicht
hinnehmbar."

Sofort nach Bekanntgabe der Rücknahme neuer Zulassungsanträge
durch Abbott begann ein weltweiter Protest von Aidsverbänden,
ärztlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen in
Thailand, den USA und anderen Ländern, die Abbott zum Einlenken
aufforderten. Dies veranlasste die Firma, den Preis dieses
Aidspräparates zu senken. Aber laut Aussage der Initiatoren des
Appells geht diese Zusage nicht weit genug. Denn Abbott nahm den
Druck auf die thailändische Regierung, die Zwangslizenz aufzuheben,
nicht zurück!

Der Appell wird getragen von:

Aktionsbündnis gegen AIDS, action medeor, BUKO-Pharma-Kampagne,
Difäm, medico international, MEZIS e.V., Misereor, Internationale
Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - Ärzte in sozialer
Verantwortung (IPPNW), Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte,
Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten.

Originaltext: Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V.)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66228
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66228.rss2

Kontakt für Hintergrundinformationen:
Albert Petersen, Leiter der Difäm-Arzneimittelhilfe
Tel.: 07071 - 206 - 531
E-Mail: petersen.amh@difaem.de

Meike Joa, Difäm-Pressereferentin
Tel.: 07071/206-514
E-Mail: joa@difaem.de


Informationen über die Aktion in Bonn geben Ihnen gerne vor Ort:
Dr. med. Christiane Fischer, BUKO-Pharmakampagne
Tel.: 0178 - 75 366 96

Mirjam Hagebölling, Aktionsbündnis gegen AIDS
Tel.: 0178 - 31 21 143


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

67241

weitere Artikel:
  • CSU-Landesgruppe / Silberhorn: Benachteiligung der deutschen Sprache beenden Berlin (ots) - Anlässlich eines Gesprächs im Europaausschuss des Deutschen Bundestages mit EU-Kommissar Leonard Orban zur Verwendung der deutschen Sprache in der EU erklärt der europapolitische Sprecher der CSU Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: In der Europäischen Union muss Deutsch als Arbeitssprache endlich gleichberechtigt neben Englisch und Französisch Verwendung finden. Als die am meisten gesprochene Sprache in der EU und als Muttersprache für über hundert Millionen Europäer ist die Benachteiligung der deutschen mehr...

  • n-tv-forsa-Umfrage - Deutsche gegen Fortführung der Großen Koalition nach der nächsten Wahl / Merkels Arbeit deutlich besser bewertet als Becks Köln (ots) - In der Großen Koalition besteht zurzeit Uneinigkeit in vielerlei Punkten - Mindestlohn, innere Sicherheit und Erbschaftssteuer sind nur Beispiele für strittige Themen. Die Deutschen zeigen sich in einer aktuellen forsa-Umfrage für den Nachrichtensender n-tv (23. / 24. April; 1002 Befragte) kritisch gegenüber der Großen Koalition bzw. ihrer Fortführung nach der nächsten Bundestagswahl. Zwar sind etwas mehr Bundesbürger als noch im Juni und Oktober 2006 nun der Meinung, dass die Union und die SPD auch nach der nächsten mehr...

  • Klimateufel steckt im Detail - WWF begrüßt Gabriels Klimaschutzerklärung und mahnt Konkretisierung an Berlin (ots) - Die Regierungserklärung des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel stößt beim WWF auf ein grundsätzlich positives Echo. "Die Erklärung geht in die richtige Richtung, auch wenn noch viele Detailfragen zu konkretisieren sind", so Matthias Kopp, Klimareferent beim WWF Deutschland. Das Ziel, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, sei vernünftig und realistisch. Dazu müsse die Bundesregierung ihre Vorstellungen aber weiter konkretisieren. "Langfristiger Klimaschutz bleibt ein frommer Wunsch, wenn mehr...

  • Bernhardt/Fahrenschon/Flosbach: Union erwartet Private Equity-Gesetz aus einem Guss Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Lesung des Antrags der Grünen "Innovationsfähigkeit des Standorts stärken - Wagniskapital fördern" im Deutschen Bundestag erklären der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt MdB, der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Georg Fahrenschon MdB, und der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss, Klaus-Peter Flosbach MdB: Die Union erwartet die zügige Vorlage eines Private Equity-Gesetzes mehr...

  • Pofalla: Gesetzlicher Mindestlohn ist süßes Gift Berlin (ots) - 26. April 2007 030/07 Anlässlich seiner heutigen Rede im Deutschen Bundestag zum Thema "Mindestlöhne" erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Ronald Pofalla: Die Position der CDU ist klar: Lohndumping ist völlig inakzeptabel. Sittenwidrige Löhne sind nicht hinnehmbar - weder in Gera noch in Göttingen. Hier brauchen wir ein unmissverständliches Verbot des Gesetzgebers. Angesichts von immer noch rund 4 Millionen Arbeitslosen müssen erst einmal Jobs geschaffen werden. Deshalb gilt für die Union das glasklare mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht