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AZM: Kommentar zur RAF

Geschrieben am 18-04-2007

Mainz (ots) - Es ist schon eine sehr seltsame Wandlung, die sich
da vollzieht: Michael Buback, Sohn des von der RAF ermordeten
Generalbundesanwaltes, fast schon als Anwalt Christian Klars. Er
propagiert eine "etwas mildere Sicht" auf den Ex-Terroristen, der
seine Begnadigung beantragt hat, aber bislang keinerlei Zeichen von
Einsicht oder Reue zeigt, vielmehr den Eindruck erweckt, als beharre
er auf seinem alten mörderischen Gedankengut. Die Entscheidung des
Bundespräsidenten, Klar zu begnadigen oder nicht, steht
möglicherweise unmittelbar bevor. Und gerade jetzt, o Wunder, werden
Michael Buback Informationen aus dem Bereich der RAF zuteil, wonach
Klar nicht auf Siegfried Buback geschossen habe. Das kann stimmen
oder auch nicht. Für Michael Buback und seine Familie mag sich mit
dieser Frage subjektiv eine prinzipielle Wertentscheidung verbinden:
Wenn Klar nicht geschossen hat, könnte er begnadigt werden. Rein
objektiv aber, nach Geist und Buchstaben des Gesetzes, macht es
angesichts des Gesamtmaßes an strafrechtlicher Schuld, das Klar auf
sich geladen hat, nur einen sehr kleinen Unterschied, rechtfertigt
jedenfalls keine grundlegend andere Einschätzung der Persönlichkeit
und der Taten Klars im Hinblick auf einen Gnadenerweis.
Selbst wenn man unterstellt, dass jetzt an die Öffentlichkeit
lancierte Einzelheiten über Täter und Tatbeiträge kein plumpes
taktisches Manöver ehemaliger RAF-Leute sind, sondern ein wirkliches
Zeichen guten Willens, um den Hinterbliebenen zu etwas mehr
Seelenfrieden zu verhelfen, bleibt festzuhalten: Klar ist es nicht,
der ein solches Zeichen setzt. Er weiß mit Sicherheit, wer
Hanns-Martin Schleyer ermordet hat. Dass er bislang schweigt, ist
bezeichnend. Es wäre das absolut falsche Signal, Klar zu begnadigen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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