(Registrieren)

Rheinische Post: Mommsen: Filbinger war ein überzeugter Mitläufer

Geschrieben am 14-04-2007

Düsseldorf (ots) - Mit seiner Einschätzung, Filbinger sei ein
Gegner des NS-Regimes gewesen, hat Baden-Württembergs
Ministerpräsident Günter Oettinger bei dem renommierten Historiker
Hans Mommsen scharfen Widerspruch ausgelöst. "Ich würde ihn
charakterisieren als überzeugten Mitläufer, der das auch noch war,
als das Regime zusammenbrach", sagte Mommsen im Gespräch mit der
"Rheinnischen Post" (Samstag-Ausgabe). Weil Filbinger nicht bereit
gewesen sei, sich von seiner Vergangenheit zu distanzieren oder diese
zu problematisierten, stehe er als "Repräsentant für jene Gruppen,
die im falschen Kadavergehorsam die Durchhaltepolitik der
Nationalsozialisten erst möglich gemacht haben", unterstrich Mommsen.
Ein Blick auf 23.000 Hinrichtungen von Fahnenflüchtlingen oder
Deserteuren zeige, "wie verhängnisvoll diese Durchhaltepolitik in der
Schlussphase gewesen" sei. Der Versuch, Filbinger zu den NS-Gegnern
zu zählen, ist für Mommsen eine "Verunglimpfung der Angehörigen des
Deutschen Widerstandes". Wenn Filbinger mit diesen auf eine Ebene
gestellt werden solle, sei dies im übertragenen Sinne eine "nationale
Blasphemie" bezogen darauf, dass die Tradition des Deutschen
Widerstandes zum nationalen Selbstbewusstsein gehöre.
Mommsen warnte vor "Langwirkungen" Filbingers. Bei dem von ihm
aufgebauten "Weikersheimer Studienzentrum" handele es sich um einen
"rechtsnationalen think tank". Es lohne sich einmal genauer auf die
Sponsoren zu schauen, und zu prüfen, ob das noch innerhalb des
Spektrums dessen liege, das öffentliche Förderung verdiene. Dort gebe
es von Filbinger ausgehende "illiberale Traditionen, die im starken
Gegensatz zur primär liberalen Prägung Baden-Württembergs" stünden.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

64820

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kanzleramt akzeptiert Werner Müller als Vorsitzenden der RAG-Stiftung Düsseldorf (ots) - Das Berliner Kanzleramt hat einen Kompromiss für den umstrittenen Vorsitz der künftigen RAG-Stiftung gefunden: Der Chef des RAG-Konzerns, Werner Müller, soll Präsident des Kuratoriums und damit Chef der Stiftung werden. Im Gegenzug soll in der Satzung der Stiftung festgelegt werden, dass der Vorsitzende nur für eine Amtsperiode gewählt werden kann. Die soll allerdings mindestens fünf Jahre betragen. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus dem Berliner Kanzleramt. Die Bergbau-Stiftung, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Oettingers Grabrede für Filbinger Julia Klöckner: Merkels Kritik gut für die Partei Halle (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, hat die Trauerrede des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) zu Ehren seines verstorbenen Vorgängers Hans Filbinger (CDU) kritisiert. Die Rede sei "nicht glücklich" gewesen, sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Ich finde es gut, dass Angela Merkel sich geäußert hat. Das ist auch gut für die Partei." Klöckner stieß sich besonders an Filbingers Rechtfertigung mehr...

  • stern.de: Jüdische Gemeinde Berlin steht vor der Spaltung - Prominente Berliner Juden wollen neue Gemeinde gründen Hamburg (ots) - Die Jüdische Gemeinde Berlin steht unmittelbar vor der Spaltung. Prominente Berliner Juden, darunter der frühere Vorsitzende Albert Meyer und der Historiker Julius H. Schoeps, planen eine neue Gemeinde zu gründen. Meyer zu stern.de, dem Online Angebot des Hamburger Magazins stern: "Wir wollen nicht länger akzeptieren, dass die jetzige Führung aus der alten traditionsreichen Berliner Gemeinde einen russischsprachigen Kulturverein machen wollen. Und wir werden nicht länger akzeptieren, dass eine Clique aus egoistischen, machtorientierten mehr...

  • Der Tagesspiegel: Bremer SPD-Bürgermeister Böhrnsen macht Mindestlohn zum Wahlkampfthema: "7,50 Euro sind das Mindeste" Berlin (ots) - Berlin - Vier Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Bremen drängt der SPD-Spitzenkandidat und amtierende Bürgermeister Jens Böhrnsen auf die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes. "Es ist unwürdig für dieses Land, wenn man von acht Stunden Arbeit nicht leben kann", sagte Böhrnsen dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er erwarte deshalb von der CDU, dass sie noch vor dem Wahltermin am 13. Mai der SPD- Bundesratsinitiative Bremens zur Einführung eines Mindestlohnes zustimmt. "Dass 2,5 Millionen Menschen zu Armutslöhnen arbeiten, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Bremer SPD-Bürgermeister Böhrnsen kündigt "Nein" im Bundesrat zur Unternehmensteuerreform an / Warnung an Bundes-SPD: Sozialdemokratie nur als "Schutzmacht der kleinen Leute mehrheit Berlin (ots) - Berlin - Bremens SPD-Bürgermeister Jens Böhrnsen will im Bundesrat der Unternehmensteuerreform nicht zustimmen. Dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" sagte er, "mit mir als Bürgermeister wird Bremen dieser Unternehmensteuerreform so nicht zustimmen". Im Wahlkampf um die Bürgerschaft, die am 13. Mai gewählt wird, kämpft Böhrnsen als Spitzenkandidat um die Wiederwahl. Die Abstimmung des Bundesrates über die Steuerreform, die zu Milliardenausfällen für den Staat führen wird, ist für Anfang Juni vorgesehen. Böhrnsen bekannte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht