(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Die Verfehlung des Weltbank-Präsidenten Wolfowitz: Von Washington gelähmt

Geschrieben am 13-04-2007

Cottbus (ots) - Es mutet bei dem früheren Treiben des Paul
Wolfowitz wie ein Treppenwitz an, dass der Mann jetzt über eine von
ihm selbst verfügte saftige und ungerechtfertigte Gehaltserhöhung für
seine Freundin stolpern könnte. Wolfowitz hatte zuvor als wichtigster
Mitarbeiter des damaligen Pentagon-Chefs Donald Rumsfeld großen
Anteil an einer Politik, die zu den täglichen Blutbädern im Irak
führte. Dass er dennoch auf den Sessel des Weltbank-Präsidenten
wechseln durfte, verdankt er vor allem der Sturheit des
US-Präsidenten George W. Bush. Wolfowitz wurde befördert, weil nicht
eingeräumt werden konnte, dass der Irak-Krieg in ein Fiasko mündete.
Jetzt hat der Mann immerhin einen Fehler zugegeben. Die Begünstigung
der Freundin passt ja auch schlecht zu seinen Sprüchen über die
Bekämpfung der Korruption. Er zieht daraus allerdings noch nicht die
Konsequenzen. Und da der Stuhl des Weltbank-Chefs traditionell vom
Weißen Haus besetzt wird und die USA bei den Stimmrechten über eine
Sperrminorität verfügen, hat Wolfowitz gute Chancen, weiter amtieren
zu dürfen. Die Affäre passt so gesehen gut zu den Bemühungen der
Bush-Regierung, internationale Organisationen zu ignorieren oder aber
lahm zu legen.
Dabei hätte die Bank, die Jahr für Jahr weit mehr als 100 Milliarden
Dollar bewegt, durchaus die Möglichkeit, einen bedeutenden Beitrag
zur Armutsbekämpfung und zu einer durchdachten Entwicklungspolitik zu
leisten. Mit ihrer Hilfe wäre es beispielsweise auch leichter, Länder
an der Schwelle zu einer modernen Industriegesellschaft zur Reduktion
der Treibhausgas-Emissionen zu bewegen.
So lange allerdings die Aktionen der Bank den Interessen der
jeweiligen US-Regierung untergeordnet sind, wird ein Rücktritt von
Wolfowitz wenig bewirken. Erst der Wechsel im Weißen Haus kann einen
neuen Kurs erzwingen. So gesehen sollte der Mann im Zwielicht gerne
bleiben und dann 2010 seinen Sessel räumen. Ein anderer,
wahrscheinlich genauso fragwürdiger Vertrauter von Bush, würde nur
zwei weitere Jahre den Neuanfang erschweren.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

64811

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Beschluss zur Kinderbetreuung vertagt: Taktiererei Cottbus (ots) - Wenn die Regierung einen angekündigten Beschluss verschiebt, ist meistens etwas im Busch. Bei der Finanzierung der geplanten 500 000 Krippenplätze ist es parteipolitisches Hauen und Stechen. Familienministerin von der Leyen (CDU) hat aus den eigenen Reihen schon Druck genug - sie möchte ihre Idee daher mit frischem Geld finanzieren und seitens des Bundes so viel für die neuen Einrichtungen zuschießen, dass auch die Ministerpräsidenten nicht meckern können. Die Sozialdemokraten, durch Finanzminister Peer Steinbrück vertreten, mehr...

  • Rheinische Post: Sozialverbands-Chef Hirrlinger fordert neue Pflegestufe Düsseldorf (ots) - In der Debatte um die Pflegereform hat der Präsident des Sozialverbandes VdK, Walter Hirrlinger, die Einführung einer neuen Pflegestufe gefordert. "Wir brauchen eine zusätzliche Stufe ,Null'", sagte Hirrlinger der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Darunter könnten jene Leute fallen, die noch nicht in die Pflegestufe 1 aufgenommen werden. Außerdem könnte man über die Stufe "Null" die Demenzkranken versorgen", betonte er weiter. Die Demenzkranken seien bisher außen vor, weil sie ja Betreuung und keine Pflege benötigten. mehr...

  • Rheinische Post: Mommsen: Filbinger war ein überzeugter Mitläufer Düsseldorf (ots) - Mit seiner Einschätzung, Filbinger sei ein Gegner des NS-Regimes gewesen, hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Günter Oettinger bei dem renommierten Historiker Hans Mommsen scharfen Widerspruch ausgelöst. "Ich würde ihn charakterisieren als überzeugten Mitläufer, der das auch noch war, als das Regime zusammenbrach", sagte Mommsen im Gespräch mit der "Rheinnischen Post" (Samstag-Ausgabe). Weil Filbinger nicht bereit gewesen sei, sich von seiner Vergangenheit zu distanzieren oder diese zu problematisierten, stehe mehr...

  • Rheinische Post: Kanzleramt akzeptiert Werner Müller als Vorsitzenden der RAG-Stiftung Düsseldorf (ots) - Das Berliner Kanzleramt hat einen Kompromiss für den umstrittenen Vorsitz der künftigen RAG-Stiftung gefunden: Der Chef des RAG-Konzerns, Werner Müller, soll Präsident des Kuratoriums und damit Chef der Stiftung werden. Im Gegenzug soll in der Satzung der Stiftung festgelegt werden, dass der Vorsitzende nur für eine Amtsperiode gewählt werden kann. Die soll allerdings mindestens fünf Jahre betragen. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus dem Berliner Kanzleramt. Die Bergbau-Stiftung, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Oettingers Grabrede für Filbinger Julia Klöckner: Merkels Kritik gut für die Partei Halle (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, hat die Trauerrede des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) zu Ehren seines verstorbenen Vorgängers Hans Filbinger (CDU) kritisiert. Die Rede sei "nicht glücklich" gewesen, sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Ich finde es gut, dass Angela Merkel sich geäußert hat. Das ist auch gut für die Partei." Klöckner stieß sich besonders an Filbingers Rechtfertigung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht