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Ex-Bundesinnenminister Baum: Die RAF darf nicht entpolitisiert werden

Geschrieben am 14-03-2007

Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum hat
davor gewarnt, den deutschen Terrorismus durch falsche Vergleiche zu
entpolitisieren. In der ZEIT schreibt Baum, die RAF sei nicht nur
Ausdruck von pathologischem Größenwahn, Machtgier und Lust an der
Gewalt: "Der Terrorismus kann nicht auf psychologische Dispositionen
reduziert werden." Wer ihn auf die krankhafte Aggressivität der Täter
zurückführe, der löse ihre Taten aus dem "zeitgeschichtlichen
Kontext". Terrorismus bilde sich "in der Regel am Rande von radikalen
Massenbewegungen. Diese jedoch entstehen nur, wenn bestimmte
politische Forderungen einer Bevölkerungsgruppe über längere Zeit
unerfüllt bleiben".

So wichtig Milieu und Gruppenbildung auch gewesen seien -
entscheidender bei der Entstehung des deutschen Terrorismus seien die
"Aktionen und Reaktionen der Beteiligten" gewesen, vor allem "das
gesellschaftliche Klima, das Wechselverhältnis zwischen
terroristischen Gruppierungen, staatlichen Instanzen und
Öffentlichkeit". Diese Prozesse haben "in den siebziger Jahren - hier
zwischen RAF, Staat, Politik und Medien - eine gefährliche
Eigendynamik entwickelt".

Gerhart Baum antwortet mit seiner Kritik auf einen Beitrag des
Hamburger Literaturwissenschaftlers Jan Philipp Reemtsma, der in der
ZEIT (Nr. 11 vom 8. März 2007) in einem Vergleich mit Dostojewskis
Roman Die Dämonen an den politischen Motiven der RAF gezweifelt
hatte. Vielmehr seien "Größenwahn, Machtgier und Lust an der
Gewalttat" der eigentliche Grund für ihren Terror gewesen.

Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 12 vom 15 März 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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