| | | Geschrieben am 09-03-2007 Lausitzer Rundschau: Bundestag verabschiedet Rente mit 67
 | 
 
 Cottbus (ots) - Noch ist unklar, welches Urteil über die Große
 Koalition einmal im Geschichtsbuch stehen wird. Ihr Gesetz zur Rente
 mit 67 zählt jedenfalls zu den gelungenen Reformwerken. Allein schon
 deshalb, weil die Pläne vergleichsweise konsequent und mutig
 umgesetzt worden sind. Und was am meisten erstaunt: Union und SPD
 haben praktisch nicht darüber gezankt. Auch das verdient Anerkennung.
 Die Gründe für diesen seltenen politischen Erfolg reichen in die
 jüngere Vergangenheit zurück. Noch in den 90er-Jahren war die
 Rentenpolitik Gegenstand heftigster ideologischer Kontroversen.
 Damals wetterten die Sozialdemokraten in der Opposition lautstark
 gegen christlich-liberale "Rentenkürzungen", die in Wahrheit nur eine
 Begrenzung des Anstiegs markieren sollten. Das böse Erwachen kam nach
 dem Regierungswechsel, als die Genossen das Loch in der Rentenkasse
 selbst zu verantworten hatten und die Rentenanpassung willkürlich
 außer Kraft setzten. Danach wurde immer wieder korrigiert und
 justiert. Aber es blieb Flickwerk. Erst als sämtliche
 Beschwichtigungen nicht mehr über den drohenden Kollaps der
 Rentenkassen hinwegtäuschen konnten, setzte auch bei der SPD ein
 Umdenken ein. Die Zwangsehe mit der Union bot schließlich den
 notwendigen Rahmen für weitreichende Entscheidungen. Nur weil beide
 Volksparteien jetzt in einem Boot sitzen, kann sich auch keine Seite
 vor den Wellen der Kritik flüchten. Zweifellos ist die Anhebung des
 Renteneintrittsalters unpopulär. Wer will schon länger arbeiten, noch
 dazu, wenn sich die Arbeitslosigkeit vor allem der Älteren in
 Millionen bemisst. Ein Blick in das Gesetz zeigt gleichwohl, dass der
 Wandel in homöopathischen Dosen übers Volk kommt. Die Anhebung
 beginnt im Jahr 2012 in Monatsschritten und endet im Jahr 2029. Erst
 die nach 1964 geborenen Jahrgänge werden demnach die Rente mit 67
 voll zu spüren bekommen. Für sie aber zeichnen sich bessere
 Beschäftigungschancen im Alter ab, als es sie heute gibt. Schon jetzt
 klagen Unternehmen über einen zunehmenden Mangel an Fachkräften. Der
 durch die Geburtenarmut bedingte Rückgang der Erwerbstätigenzahl wird
 das Problem noch verschärfen. Die Notwendigkeit einer besonderen
 arbeitsmarktpolitischen Förderung gerade im Frühstadium der Reform
 ist damit allerdings nicht vom Tisch. Nur wenn die Menschen auch
 wirklich länger arbeiten dürfen, gewinnt die Rente mit 67 mehr
 gesellschaftliche Akzeptanz. Die Jüngeren müssen sich zudem darauf
 einstellen, für den Ruhestand stärker privat vorzusorgen. Denn was
 ihnen eines Tages aus der gesetzlichen Rentenkasse zukommt, reicht
 für eine Sicherung des Lebensstandards nicht mehr aus. Unter dem
 Strich ist das Gesetz zur Rente mit 67 ein entscheidender Schritt für
 den Interessenausgleich zwischen Jung und Alt. Ohne eine Verlängerung
 der Lebensarbeitszeit wären entweder die Beitragslasten auf Dauer
 unzumutbar oder die Rente würde so gering ausfallen, dass die
 Existenzberechtigung der staatlichen Altersversicherung ins Rutschen
 käme. Beides kann nicht gewollt sein.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
 
 Pressekontakt:
 Rückfragen bitte an:
 Lausitzer Rundschau
 
 Telefon: 0355/481231
 Fax: 0355/481247
 lr@lr-online.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 58684
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Lausitzer Rundschau: Verhandlungen über den Status des Kosovo    Cottbus (ots) - Wenn heute in Wien albanische und serbische  Spitzenpolitiker zusammenkommen, um abschließend über den künftigen  Status des Kosovo zu verhandeln, dann sind Überraschungen praktisch  ausgeschlossen. Die kosovo-albanische Seite wird dem überarbeiteten  Plan des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari aus den selben Gründen  zustimmen, aus denen die serbische Seite ihn ablehnt: Weil er für den Kosovo eine - wenn auch eingeschränkte - Unabhängigkeit vorsieht und  ihn so aus dem serbischen Staatswesen herauslöst. Am Ende wird die  Sache mehr...
 
LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zur Rente mit 67 -    Leipzig (ots) - Von Heidi Enss. Was für ein Tag! Der mächtige  Zyklon George ist gestern mit Windgeschwindigkeiten von 275  Kilometern pro Stunde über die Nordwestküste Australiens  hinweggefegt. Und in Deutschland haben die Bundestagsabgeordneten die Rente mit 67 beschlossen - eine Zukunftsaussicht, die ebenfalls einen Wirbelsturm auslöst. Da tauchen die gedanklichen Bilder vom  66-jährigen Dachdecker auf, der oben in der Höh malocht, vom  64-jährigen Arbeitslosen, der sich vom Wenigen eine Balalaika kauft,  um mit dem Spiel über die Runden mehr...
 
Rheinische Post: Erfolg für Merkel    Düsseldorf (ots) - Von Anja Ingenrieth     Angela Merkel hat die erste Nagelprobe als EU-Ratspräsidentin  bestanden. Unter Leitung der früheren Umweltministerin wird Europa  ein Stück grüner. Die EU beschließt den weltweit größten Aktionsplan  für Klimaschutz. Dazu muss jeder beitragen  auch die Bürger. Das  Gipfel-Signal ist klar, auch wenn die konkrete Umsetzung den  Bekenntnissen noch folgen muss. Bald beginnt das Ringen um die  Lastenverteilung für die einzelnen Länder. Der Streit ist allenfalls  verschoben  nicht aufgehoben. Ob die internationalen mehr...
 
Rheinische Post: Zweifel an Tornados    Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz     Hoffentlich meldet Verteidigungsminister Franz Josef Jung den  Nato-Kollegen nicht nur "Vollzug!", nicht nur die große Mehrheit des  Bundestages zum Tornado-Einsatz in Afghanistan. Hoffentlich  übermittelt er der Hindukusch-Friedenstruppe zugleich die gelbe Karte aus Berlin. Denn nichts anderes ist das Votum des Parlamentes. Aus der Union laufen zwei Abgeordnete zum Verfassungsgericht, in der  SPD votierte jeder dritte (69 Abgeordnete!) gegen den Marschbefehl.  Wohlgemerkt: Das ist die Reaktion der Regierungsfraktionen. mehr...
 
Rheinische Post: Handel ist eine Qualitätsfrage    Düsseldorf (ots) - Von Georg Winters     Die NRW-Kommunen haben keine andere Wahl: Verödende Innenstädte,  in denen sich vorwiegend Ramschläden breitmachen, sind kein  Gegengewicht zu großen Zentren auf der grünen Wiese, die für die  Kundschaft mit dem Auto bequem zu erreichen sind. Also muss in den  Citys an Rhein und Ruhr etwas passieren. Aber Vorsicht: Das Bemühen,  die Innenstädte aufzurüsten, ist kein Selbstläufer. Erfolg im Handel  ist eine Sache der Qualität und nicht eine von Verkaufsfläche in  Quadratmetern. Wer erfolgreich sein will, mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |