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Westfälische Rundschau: Kommentar der Westfälischen Rundschau zum Cicero-Urteil

Geschrieben am 27-02-2007

Dortmund (ots) - Von Klaus Schrotthofer

Es gibt Tage, da heulen Deutschlands Krokodile wie die Schloßhunde
- und lächeln dabei so unschuldig wie Neugeborene in die böse Welt.

Gestern zum Beispiel. Da hat das Bundesverfassungsgericht
klargestellt, dass Staatsanwälte grundsätzlich nichts in deutschen
Redaktionen zu suchen haben. Wenn sich Politiker oder Behörden also
über die Veröffentlichung eines vorgeblichen "Dienstgeheimnisses"
ärgern, oder wenn sie wissen wollen, wer die Sache durchgestochen
hat, dürfen sie Journalisten deshalb noch lange nicht mit
Durchsuchungsaktionen und Ermittlungsverfahren überziehen. Das ist
ein Sieg für die Pressefreiheit.

Umso kurioser sind die Reaktionen. Allenthalben nämlich wird
dieses Urteil begrüßt und Politiker aller Parteien weinen um die eben
noch durch staatlichen Übergriff gefährdete Freiheit der Presse. Wie,
fragt man sich da, konnte es bei soviel Anteilnahme überhaupt zu
Übergriffen kommen? Wahr ist: Seit langem wächst in der Politik die
Neigung, unerfreuliche Berichterstattung auf dem Rechtsweg zu
verhindern. Der ist nun teilweise ausgeschlossen - und so manchem
Krokodil dürfte das schwer im Magen liegen. Was aber macht ein
Krokodil beim Verdauen? Genau: Es drückt auf die Tränendrüse...

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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