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LVZ: Leipziger Volkszeitung: Hans-Joachim Meyer hält Kinderkrippen für Bereicherung

Geschrieben am 23-02-2007

Leipzig (ots) - Leipzig. Gegen ein Ausspielen unterschiedlicher
Lebensentwürfe wendet sich Hans-Joachim Meyer, Präsident des
Zentralkomitees deutscher Katholiken. Der einstige
Wissenschaftsminister Sachsens kann die Wortwahl katholischen
Bischofs von Augsburg, Walter Mixa, "nicht nachvollziehen". Mixa
hatte angesichts des Ausbaus von Krippenplätzen von rauen als
"Gebärmaschinen" gesprochen. "In Deutschland sollten wir uns über
Kinder freuen und Frauen die Chance geben, Kinder zu haben und, wenn
sie es wünschen, sich zugleich in ihrem Beruf zu erfüllen. Das ist
der Hintergrund der jetzigen Familienpolitik. Mütter, die berufstätig
sein wollen und mitunter auch müssen, sollten eine faire Chance
haben, ihre Kinder in einer angemessenen Tagesstätte unterzubringen",
lobt Meyer die Vorschläge von Bundesfamilienministerin Ursula von der
Leyen gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Wochenendausgabe).Über
lange Jahre, wenn nicht Jahrzehnte sei es in der alten Bundesrepublik
fast selbstverständlich gewesen, dass sich eine Frau rechtfertigen
musste, wenn sie berufstätig und Mutter war. "Das ging bis zum
gelegentlichen Vorwurf der Rabenmutter. Nun gingen junge Frauen auf
die Barrikaden und wiesen auf die Vorteile ihrer Lebensform hin. Das
mag für manchen, der einem anderen Familienideal gefolgt ist, als
eine Entwertung der eigenen Lebensleistung vorkommen. Man darf jetzt
nicht unterschiedliche Lebensentwürfe gegeneinander ausspielen und
wechselseitig entwerten", mahnt Meyer. Den Vergleich mit
DDR-Verhältnissen hält er für ein Totschlagargument und findet ihn
unpassend, "weil die DDR eine ideologische Diktatur war, die
Bundesrepublik ist das nicht". Stattdessen sollte sich Deutschland an
Frankreich orientieren. Dort gebt es eine solche Familienpolitik im
allgemeinen öffentlichen Einverständnis seit Ende des Zweiten
Weltkriegs. Damals wurden Anregungen aufgegriffen, die Ende des 19.
Jahrhunderts in Kreisen des Sozialkatholizismus entwickelt wurden.
Betreuung in Kinderkrippen sei kein Ersatz für Elternerziehung,
sondern Ergänzung und Bereicherung. "Kinder erleben dort eine
Kinderwelt, eine Kindergesellschaft. Neben die Eltern, die erste
Bezugspersonen bleiben, treten andere, die ebenfalls fördern. Wenn
alle zusammenwirken, sehe ich darin kein Problem", so Meyer gegenüber
der Leipziger Volkszeitung.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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