(Registrieren)

2. Forum Föderalismus von INSM und WirtschaftWoche in Berlin / Oettinger fordert Schuldenverbot für Länder / Saarland dynamischstes Bundesland 2006

Geschrieben am 29-01-2007

Berlin (ots) - Ein "eigenes Heberecht der Bundesländer für die
Einkommen- und Lohnsteuer" hat der baden-württembergische
Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) beim heutigen Forum
Föderalismus von Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und
WirtschaftsWoche in Berlin gefordert. Mehreinnahmen, die Bundesländer
auf diese Weise erzielen, dürften allerdings nicht durch den
Länderfinanzausgleich in seiner bisherigen Form egalisiert werden.
Oettinger verwies auf das in den Vereinigten Staaten geltende Prinzip
der "Nationwide" und "Local Taxes". Darüber könnten Regionen
erfolgreich in einen finanzpolitischen Wettbewerb treten. Oettingers
saarländischer Amtskollege Peter Müller (CDU) beurteilt dies
allerdings skeptisch und kündigte an, dass darüber noch "zwingend" in
den Verhandlungsrunden der Föderalismus-Kommission gesprochen werden
müsse.

Diese Kommission tritt in wenigen Wochen in Berlin zusammen, um
über das Herzstück der Reform zu beraten - die Neuordnung der
föderalen Finanzverfassung. Beide Ministerpräsidenten betonten vor
rund 300 Zuschauern, dass sie grundsätzlich nicht am horizontalen
Länderfinanzausgleich rütteln wollen. Künftige Gegensätze in den
Verhandlungen der Kommission zeigten sich bei diesem Forum
Föderalismus allerdings bereits.

Der baden-württembergische Ministerpräsident forderte ein
generelles Neuverschuldungsverbot und konstatierte, dass "nicht alle
Länder beim Sparen gleich konsequent" seien. Er verwies auf die
Anstrengungen seines Bundeslandes bei der Haushaltskonsolidierung.
Gleichzeitig forderte er angesichts der guten konjunkturellen
Situation einen gemeinsamen Kraftakt. "Wir haben die einmalige
Chance, die Finanzprobleme in den Griff zu bekommen", sagte
Oettinger. Strafen für Verstöße gegen das
Maastricht-Schulden-Kriterium sollen laut Oettinger die
Schuldensünder unter den Bundesländern selbst tragen. Oettinger
forderte, dass die Neuverschuldung jährlich um 0,5 Prozent sinken
müsse.

Der saarländische Regierungschef betonte hingegen die strukturell
bedingte, extreme Haushaltsnotlage seines Bundeslandes. Diese sei aus
eigener Kraft nicht zu beheben. Ein verbindliches Schuldenverbot sei
deshalb nur dann sinnvoll, "wenn dies auch für jedes Land umsetzbar
sei", sagte Müller. Ebenso einschränkend formulierte der
saarländische Ministerpräsident seine Einstellung zum Wettbewerb
zwischen den Ländern: "Ich bin dafür, allerdings nur, wenn jeder
gleiche Startbedingungen hat." Für die kleineren und schwächeren
Bundesländer sei besonders der finanzpolitische Wettbewerb,
beispielsweise über unterschiedliche Steuersätze, problematisch.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde Peter Müller als
"Ministerpräsident des Jahres 2006" geehrt. Sein Land hatte im
jüngsten Bundesländer-Ranking von INSM und WirtschaftsWoche die beste
Wirtschaftsdynamik gezeigt. In seiner Laudatio würdigte der ehemalige
Bundesbankpräsident und Kuratoriumsvorsitzende der INSM, Professor
Hans Tietmeyer, die Leistungen der saarländischen Landesregierung.
"Das Saarland hat wieder einmal bewiesen, wohin kluge
Wirtschaftspolitik führen kann," sagte Tietmeyer.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39474
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Dieter Rath, Tel. 02214981 400, E-Mail: rath@insm.de
Klaus Methfessel, Tel. (0211) 887 2133; E-Mail:
Klaus.Methfessel@wiwo.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

51188

weitere Artikel:
  • Pfeiffer: Zügiges Ende der Steinkohlesubvention umsetzen Berlin (ots) - Anlässlich des gestrigen Spitzengesprächs über die Zukunft des subventionierten Steinkohlebergbaus in Deutschland erklärt der Koordinator in Energiefragen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB: Endlich sind alle Verhandlungspartner bereit, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Der Ausstieg aus dem subventionierten Steinkohlebergbau ist eingeläutet. Die SPD hat signalisiert einem Auslaufbergbau zuzustimmen, wenn eine Überprüfung des Beschlusses 2012 möglich ist. Jetzt gilt es, den Ausstiegstermin so früh mehr...

  • Neues Deutschland: zur Lage in Irak Berlin (ots) - Gegen wen der Militäreinsatz von Bagdader Sicherheitskräften und USA-Truppen nahe der Pilgerstadt Nadschaf eigentlich gerichtet war, ließ sich gestern schwer klären: schiitische Milizionäre, wie eine große Nachrichtenagentur berichtete, Anhänger eines »muslimischen Kults«,, wie eine andere meinte, sunnitische Extremisten, wie die dritte verbreitete? Mit harter Hand jedenfalls sollen in diesem Jahr Auseinandersetzungen um das Aschura-Fest, den höchsten schiitischen Feiertag, verhindert werden. Es erinnert den über 1300 mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Kohle = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Es sind noch viele Details zu klären, doch die generelle Botschaft ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen: Erstmals haben sich alle Beteiligten, also Politik, Konzern und Gewerkschaften, grundsätzlich darauf verständigt, dass der subventionierte Steinkohlebergbau ein Ende haben wird. Wann genau das sein wird, wieviel Steuergeld bis dahin noch fließen wird - das alles ist noch offen. Wichtig für die 34 000 Kumpel ist vor allem eines: Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch, niemand wird ins Bergfreie - also in eine mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur Steinkohle Ulm (ots) - Mit dem deutschen Bergbau geht es zu Ende. Langsam zwar, weil sich der Tod auf Raten bis ins Jahr 2018 hinziehen wird, aber immerhin einvernehmlich. Das ist ein lobenswerter Schulterschluss der Politik. Es waren in der Vergangenheit ja nicht wirtschaftliche Gründe, die die Steinkohleförderung hierzulande am Leben erhalten hat, sondern ausschließlich politische. Die SPD konnte sich - mit aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbaren Gründen - nicht dem eigentlich unumgänglichen Schritt anschließen. Schließlich ist der Bergmann ihr mehr...

  • WAZ: Was kommt nach der Kohle? Keine Zeit zum Hadern - Leitartikel von Stefan Schulte Essen (ots) - Das Aus für die Kohle kommt. Aus bundesdeutscher Sicht musste es kommen. Dennoch sollte es dem Ruhrgebiet gestattet sein, für einen Moment innezuhalten, zu fragen, was denn nun wird. Denn eines steht fest: Die Arbeitsplätze eines für das Revier nicht mehr entscheidenden, aber noch immer großen Wirtschaftszweigs gehen der Region strukturell für immer verloren. Das ist für sich genommen und aus der reinen Revier-Perspektive gesehen sicher kein Grund zum Jubeln. Und die Kumpel, die froh sind, endlich Klarheit über den Kohleausstieg mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht