Welthungerhilfe begrüßt FAO-Bericht zur Nahrungsmittelhilfe Generalsekretär Preuß: Reform dringend notwendig
Geschrieben am 24-01-2007 |
Bonn (ots) - Welthungerhilfe begrüßt FAO-Bericht zur Nahrungsmittelhilfe Generalsekretär Preuß: Reform dringend notwendig
Bonn, 24.01.2007. Die Deutsche Welthungerhilfe begrüßt den FAO-Bericht zur Nahrungsmittelhilfe, in der eine Reform der bisherigen Praxis angemahnt wird. "Nahrungsmittelhilfe ist für das Überleben von Millionen von Menschen vor allem in Krisenländern notwendig, falsch angewandt richtet sie jedoch großen Schaden an", sagt der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß.
In der sudanesischen Krisenregion Darfur etwa hätten die Hilfsorganisationen aufgrund der ständigen Kämpfe keine andere Chance, das Überleben der Flüchtlinge zu sichern, weil die Menschen ihre Felder nicht bestellen können, führt Preuß aus. In Dürreregionen dürfe Nahrungsmittelhilfe andererseits nur das letzte Mittel sein, um lokal und zeitlich begrenzte Engpässe zu überwinden. Wenn prinzipiell funktionierende Märkte mit Nahrungsmittelhilfe überschwemmt werden, lohnt sich die lokale Produktion nicht mehr.
"Die amerikanische Regierung setzt bedauerlicherweise immer noch ihre durch Subventionen erzeugten Getreideüberschüsse als Entwicklungshilfe ein", sagt Preuß. Er kritisiert vor allem die Praxis, den Regierungen der Empfängerländer oder den dort tätigen Nichtregierungsorganisationen große Mengen Nahrungsmittel für den Verkauf auf den lokalen Märkten zu geben. Mit dem Erlös würden zwar Entwicklungshilfeprojekte finanziert, aber gleichzeitig langfristig finanzielle Anreize zur Nahrungsmittelproduktion in den betroffenen Regionen selbst reduziert. "Das ist das Gegenteil von Hilfe zur Selbsthilfe."
Die Welthungerhilfe unterstützt die Reformforderungen der FAO. Vor allem müssten alle Formen der Nahrungsmittelhilfe, die nicht unmittelbar das Überleben sichern, auf den Prüfstand. Statt die einheimische Agrarindustrie zu subventionieren, sollte die amerikanische Regierung mehr langfristig angelegte Projekte zur Ernährungssicherung unterstützen, die nicht über den Export von Nahrungsmittelüberschüssen finanziert werden. "Es ist erschreckend, dass dies nach über 50 Jahren Entwicklungspolitik noch immer praktiziert wird", sagt Preuß.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand: Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristig angelegten Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden rund 5000 Projekte in 70 Ländern mit 1,6 Milliarden Euro gefördert - für eine Welt ohne Hunger und Armut.
Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6596 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6596.rss2
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