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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Bush/Irak -

Geschrieben am 11-01-2007

Leipzig (ots) - Von Anita Kecke. In einem hat US-Präsident Bush
Recht. Der Krieg gegen den Terror kann nicht gewonnen werden, wenn
die USA im Irak versagen. Auch seiner Analyse, dass sich die
Terroristen jetzt im Zweistromland konzentrieren und dort täglich
US-Soldaten und Zivilbevölkerung attackieren, ist zuzustimmen. Nur
mit der Ursachenforschung hält sich der Chef des Weißen Hauses nicht
weiter auf. Sonst müsste er zugeben, dass die USA mit ihrem locker
geplanten Irakfeldzug beileibe nicht unschuldig sind an den
chaotischen Zuständen.
Die Situation ist inakzeptabel. Auch da kann man Bush nur zustimmen.
Aber wenn es um Lösungsvorschläge geht, greift der Präsident immer
wieder in denselben Instrumentenkasten. Er setzt auf die militärische
Karte. Daher ist nicht viel Neues auszumachen in seiner neuen
Irak-Strategie. Mehr als fünf Milliarden Dollar für zusätzliches
Militär und nur eine Milliarde für Wirtschaftshilfe, das kennzeichnet
die Schieflage. Zudem ist fraglich, ob die 21 500 US-Soldaten
wirklich mehr Stabilität bewirken können. Es klingt eher nach
Aktionismus.
An der diplomatischen Front klaffen wichtige Lücken, weil Bush nicht
über seinen Schatten springen kann und die Empfehlungen der
Baker-Kommission weiterhin ignoriert. Syrien und Iran sind für ihn
keine Verhandlungspartner. Dafür nimmt Bush die schwache irakische
Regierung in die Pflicht, für Ordnung zu sorgen. Doch wer soll
glauben, dass das von Schiiten dominierte Kabinett die schiitischen
Milizen entwaffnet? Außerdem ist die irakische Armee viel zu schwach,
um für Stabilität zu sorgen. Ein Teufelskreis.
Europa hält sich auffallend zurück. Eine vernünftige Irak-Strategie
kann auch Brüssel nicht aus dem Ärmel schütteln. Das Tragische ist
nur: Wenn der Irak zusammenbricht, Bürgerkrieg und Terror die Region
überziehen, ist das nicht nur fatal für die USA, sondern auch für
Europa.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
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Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
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Telefon: 0341/218 11558


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