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Lausitzer Rundschau: Die neue Irak-Strategie des US-Präsidenten: Höchste Zeit für Ratschläge

Geschrieben am 11-01-2007

Cottbus (ots) - Es ist ein letzter, fast schon verzweifelter
Versuch, die Lage im Irak durch eine Verstärkung der Kampftruppen zu
wenden. Es ist ein sehr einsamer Entschluss von Präsident Bush, ein
Auflehnen gegen den Rat vieler Experten und Freunde der Familie. Bush
aber will es noch einmal wissen und will einen Sieg in diesem Krieg,
den er ohne Not begonnen hatte. Deswegen setzt er alles auf eine
Karte. Aber dieser Krieg ist kein Pokerspiel. Es wäre ein Wunder,
sollte mit der neuen Strategie eine nachhaltige Verbesserung zu
erreichen sein.
Es wird jetzt eine harte Debatte in den USA geben, ob der von der
demokratischen Opposition bestimmte Kongress den Präsidenten gewähren
lässt oder einen Kurswechsel verlangt. Dem Oberbefehlshaber eine
andere Kriegsführung aufzuzwingen, ist bislang ein Tabu. Es zeichnet
sich nicht ab, dass dafür insbesondere im Senat eine Mehrheit
gefunden wird.
In der Rede des Präsidenten war bezeichnenderweise von den
Verbündeten keine Rede mehr, obwohl Bush erneut das Vorgehen im Irak
als wesentlichen Bestandteil des weltweiten Kampfes gegen den
Terrorismus bezeichnete.
Aber genau diese Begründung für den Feldzug im Zweistromland ist der
größte, der entscheidende Fehler der vergangenen Jahre. Islamistische
Gruppen, die Terroranschläge planen und durchführen, gibt es im Irak
erst seit der amerikanischen Besetzung. Und der Zulauf, den sie
erhalten, wäre ohne das Militärregime der USA nicht denkbar. Dieser
Kampf gegen den Terrorismus allerdings soll gemeinsame Sache aller
Nato-Länder sein. Genau deswegen steht die Bundeswehr in Afghanistan.
Da verwundert dann das europäische Schweigen zum Irak und zu dem
sturen Beharren auf einer Strategie, die sich weitgehend darauf
beschränkt, verstärkt militärische Gewalt einzusetzen.
Wir sollten uns raushalten, heißt es gerne in Berlin. In Wahrheit ist
höchste Zeit für gute Ratschläge. Bush wird sie nicht hören wollen,
aber er entscheidet in Washington nicht länger allein. Es ist höchste
Zeit, die Zurückhaltung aufzugeben und die neuen Möglichkeiten zur
Einflussnahme zu nutzen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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