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Not leidende Menschen werden vergessen Ärzte ohne Grenzen weist auf blinde Flecken in der Berichterstattung hin

Geschrieben am 09-01-2007

Berlin (ots) - Obwohl Millionen von Menschen weltweit unter den
Folgen von Krisen und Konflikten leiden, bleiben diese für die
Weltöffentlichkeit häufig unsichtbar. Über humanitäre Themen wie die
verheerende Situation in der Zentralafrikanischen Republik, in Sri
Lanka oder Kolumbien haben die Medien auch 2006 kaum berichtet. Die
internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen veröffentlichte
am Dienstag eine Liste der zehn Krisen, die im vergangenen Jahr am
wenigsten erwähnt wurden.

Nur gut sieben von insgesamt mehr als 14.500 Nachrichtenminuten
haben die drei großen US-amerikanischen Fernsehsender im vergangenen
Jahr über die aufgeführten Krisen berichtet. Dies zeigt eine
Untersuchung von Andrew Tyndall, dem Herausgeber des Online-Magazins
"The Tyndall Report".

"Das Leben in Haitis Hauptstadt Port au Prince beispielsweise ist
seit langem von Gewalt geprägt. Doch obwohl das Land nur 50 Meilen
von den USA entfernt liegt, hatten die Fernsehanstalten im
vergangenen Jahr gerade mal 30 Sekunden Sendezeit dafür übrig", sagte
Nicolas de Torrente, Geschäftsführer der US-amerikanischen Sektion
von Ärzte ohne Grenzen. Insgesamt wurden drei der Krisen aus der
Liste in den Medien kurz als Randthemen erwähnt, über fünf gab es gar
keine Berichterstattung. "Weltweit leiden Millionen Menschen unter
den Folgen von Konflikten und Krankheiten, doch wir bekommen kaum
etwas davon mit", so de Torrente.

Im Fall von Tuberkulose hat sich die ohnehin schon beängstigende
Situation durch die Entdeckung der extrem resistenten Form (XDR-TB)
im Jahr 2006 beispielsweise noch verschärft. Keines der Medikamente,
die sich momentan in der Entwicklung befinden, wird die
Behandlungsmöglichkeit in naher Zukunft deutlich verbessern. "Obwohl
Tuberkulose jedes Jahr mehrere Millionen Leben fordert, werden keine
ausreichenden Anstrengungen unternommen, um die Krankheit zu
bekämpfen", kritisierte Tido von Schön-Angerer, Direktor der
Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen.

"Wir wissen, dass Medienaufmerksamkeit allein noch keine
Verbesserung bedeutet", so de Torrente. 2006 wurde über die
sudanesische Krisenregion Darfur und den Osten des Tschad deutlich
mehr berichtet als im Vorjahr. Die Lebensbedingungen der dortigen
Bevölkerung haben sich jedoch nicht verbessert - und die
Sicherheitssituation in Darfur hat sich so weit verschlechtert, dass
Ärzte ohne Grenzen die Programme vor Ort einschränken musste.
"Berichterstattung ist aber oft eine Voraussetzung für Hilfe und
politische Aufmerksamkeit. Das Schlimmste ist, wenn Menschen in Not
vollkommen vergessen werden."

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6684
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen und Vermittlung von Interviewpartnern:
Pressestelle, Matthias Bertsch, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00
Die Liste mit detaillierten Informationen über die Krisen kann
abgerufen werden unter: www.aerzte-ohne-grenzen.de


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