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Mitteldeutsche Zeitung: zu Hinrichtung Saddams

Geschrieben am 01-01-2007

Halle (ots) - Und wenn man den Akt der Hinrichtung sogar filmt für
die Wohnzimmer dieser Welt, verkommt das Geschehen zum realen
Zynismus. Daran ändert auch die unbestrittene Tatsache nichts, dass
der langjährige irakische Diktator ein skrupelloses Scheusal war, das
über Leichen ging. Man soll dabei nur nicht vergessen, wer es war,
der Saddam seinerzeit erst stark gemacht hat, bis er den Bogen
selbstherrlich überspannte: Die USA, die dann in ihrem Krieg gegen
den Terror einen symbolischen Sieg brauchten. Das ist alles nicht
besonders appetitlich. Ein Held, ein Märtyrer gar, den er bis zuletzt
darstellen wollte, ist Saddam deshalb nicht geworden. Aber auch dem
verurteilten Mörder steht Menschenwürde zu. Darin, diese zu gewähren,
unterscheiden sich ja Gerechte von Schurken. Bilder, die Saddam mit
der Schlinge um den Hals zeigen, hat die Welt deshalb nicht
gebraucht.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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