(Registrieren)

Urwälder und Meere: Greenpeace veröffentlicht wissenschaftliche Karten zum Artenschutz / Weltweites Netzwerk von Schutzgebieten an Land und im Meer soll Artenschwund aufhalten

Geschrieben am 21-03-2006

Curitiba/Brasilien, 21. 3. 2006 (ots) - Wissenschaftliche Karten
über die letzten Urwälder der Erde sowie zu notwendigen
Schutzgebieten in den Weltmeeren hat Greenpeace heute auf der
Konferenz des UN-Übereinkommens über Biologische Vielfalt (CBD) in
Curitiba/Brasilien veröffentlicht. Die Waldkarten basieren auf
aktuellen, hochauflösenden Satellitenbildern und weltweit
einheitlichen Kriterien. Es sind die bisher genauesten und einzigen
Karten der letzten intakten Wälder. Demnach existieren nur auf
weniger als zehn Prozent der Landfläche der Erde noch intakte
Waldlandschaften.

Die Meereskarten veranschaulichen, welche 40 Prozent der Hohen See
dringend unter Schutz gestellt werden müssen, um die marine
Artenvielfalt zu erhalten. Die CBD will das Artensterben bis 2010
"signifikant reduzieren". Greenpeace fordert, ein weltweites Netzwerk
von Schutzgebieten an Land und im Meer einzurichten, um dieses Ziel
zu erreichen.

"Die Karten sind die wissenschaftliche Grundlage für Politiker, um
Schutzgebiete an Land und im Meer einzurichten", sagt Christoph
Thies, Waldexperte von Greenpeace International. "Wenn wir dieses
Netzwerk von Schutzgebieten nicht in den nächsten 20 Jahren auf die
Beine stellen, ist ein Großteil der Tier- und Pflanzenarten für immer
verloren."

Nur ein Fünftel der Fläche, auf der nach heutigen klimatischen
Bedingungen Wälder wachsen könnten, sind intakte Waldlandschaften.
Das sind weniger als zehn Prozent der Landfläche der Erde. Vier
Fünftel dieser möglichen Waldfläche sind zerstört, in Plantagen
umgewandelt oder durch Straßen, Siedlungen oder industrielle
Aktivitäten in kleine Gebiete zersplittert, die sich über weniger
als 500 Quadratkilometer erstrecken. Viele dieser kleineren
Waldgebiete sind jedoch auch höchst schützenswert. In Europa liegen
weniger als drei Prozent dieser großen unberührten Urwälder, vor
allem im europäischen Teil Russlands und in Finnland.

Deutschland ist mitschuldig an der Zerstörung der Urwälder.
Illegal oder zerstörerisch gefälltes Holz wird fortwährend nach
Deutschland importiert. Greenpeace fordert Bundesumweltminister
Sigmar Gabriel (SPD) auf, das noch unter der rot-grünen Regierung
vorgelegte Urwaldschutzgesetz zügig umzusetzen. Es soll Besitz und
Handel von Holz aus illegalem Einschlag verbieten.

Prof. Callum Roberts, ein renommierter Meeresbiologe der
Universität York in Großbritannien, der die Karten zu den
Meeresschutzgebieten mit einem 60-köpfigen Forscherteam erstellt hat,
sagt: "Um die Artenvielfalt im Meer zu schützen, haben wir unter
anderem die sehr sensiblen Lebensräume der Tiefsee berücksichtigt.
Diese werden augenblicklich durch die Grundschleppnetz-Fischerei
unwiederbringlich zerstört. Bis Schutzgebiete eingerichtet sind, muss
die UN die Fischerei mit Grundschleppnetzen auf der Hohen See
dringend verbieten."

Greenpeace ist derzeit in drei Regionen aktiv, um den Schutz der
Artenvielfalt einzufordern: im Amazonas-Urwald aus Protest gegen
illegale Abholzung zum Anbau von Soja, mit einer Urwaldschutzstation
in Papua-Neuguinea und mit dem Greenpeace-Schiff Esperanza, das auf
einer einjährigen Meeresschutz-Expedition auch Piratenfischer vor
Westafrika aufspüren soll.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an den
Greenpeace-Waldexperten Oliver Salge, Tel. 040-30618-336, an die
Meeresexpertin Iris Menn, Tel. 0171-8880 023. Zwei Reports zu den
Karten (engl., deutsche Zusammenfassung) unter: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

3992

weitere Artikel:
  • Kongo-Einsatz: Berlin meldet Vollzug Berlin (ots) - Zur möglichen Beteiligung der Bundeswehr an einem Einsatz der Europäischen Union im Kongo erklären der verteidigungspolitischer Sprecher und der außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Paul Schäfer und Norman Paech: Die Bundesregierung hält weiter an der Gewohnheit fest, ihre Verantwortung für die Geschicke in Afrika nicht zuletzt militärisch zu buchstabieren. Verteidigungsminister Jung gelang es gestern, die noch ausstehenden 500 Soldaten für die gewollte EU-Militärmission anlässlich der anstehenden Wahlen mehr...

  • "Zugang zu sauberem Wasser ist Menschenrecht" CARE arbeitet mit Hochdruck an Wasserversorgung in Afrika - Jamann: "Nur systematischer Zugang zu Wasser sichert Überleben" Bonn (ots) - Bonn, 22.März. Die Hilfsorganisation CARE International Deutschland fordert anlässlich des Internationalen Wassertages einen "systematischen Zugang zu sauberem Wasser", so deren Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Jamann in Bonn. "Oft könnten Hungersnöte verhindert werden, wenn die Menschen systematisch mit sauberem Wasser versorgt würden", so Jamann, der gerade von einer einwöchigen Reise aus dem südlichen Afrika nach Deutschland zurückgekehrt ist und fordert, den "Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht" zu deklarieren. mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Kerstin Müller (Grüne) plädiert vehement für Kongo-Einsatz / "Realitätstest für EU-Zusagen" / "Uns muss klar sein, dass auch ein Einsatz in Dafur auf uns zukommt" Berlin (ots) - Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Kerstin Müller, hat ihre Partei aufgefordert, den bevorstehenden Einsatz der Bundeswehr im Kongo zu unterstützen. Der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte Müller, sie werbe bei den Grünen um eine Zustimmung. Zur Begründung verwies Müller auf die Zusage der EU, den afrikanischen Kontinent bei seiner friedlichen Entwicklung zu unterstützen. "Da können die Europäer beim ersten Realitätstest nicht Nein sagen". Müller, die als Staatsministerin der rot-grünen Bundesregierung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Weißrussland / Ex-BND-Chef Wieck bezweifelt Wirksamkeit möglicher Sanktionen gegen Lukaschenko Halle (ots) - Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes und langjährige Chef einer Beobachtermission der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) in Weißrussland, Hans-Georg Wieck, bezweifelt, dass man das Regime des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko durch Sanktionen gefährden kann. "Das Wichtigste ist das Umdenken Europas in der direkten Unterstützung der Zivilgesellschaft in Belarus", sagte Wieck der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Da hat die Europäische mehr...

  • LVZ: SPD-Experte Arnold: SPD und Bundestag darf in Sachen Kongo-Mandat die Soldaten jetzt nicht allein lassen Leipzig (ots) - Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold hat seine Fraktion aufgefordert, "geschlossen und in großer Breite dem auf maximal vier Monate befristeten Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der EU-Truppe für den Kongo zuzustimmen". Die Politik dürfe die Soldaten jetzt "nicht alleine lassen", sagte Arnold gegenüber der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG (Mittwoch-Ausgabe). Angesichts der negativen Stimmen aus den eigenen Reihen meinte Arnold: "Es kann doch nicht wahr sein, dass die große Koalition nicht einmal die Geschlossenheit hinbekommt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht