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Der Tagesspiegel: Kleinaktionäre: Staatseinstieg bei EADS wäre "Katastrophe"

Geschrieben am 14-10-2006

Berlin (ots) - Der geplante Einstieg von Bund und Ländern beim
Luftfahrtkonzern EADS stößt auf Kritik von Aktionärsvertretern. Für
die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wäre ein möglicher
Einstieg des Bundes bei EADS "eine ordnungspolitische Katastrophe".
"Das eigentliche Ziel der Bundesregierung müsste es sein, den
Einfluss des französischen Staates auf EADS zurückzudrängen", sagte
SdK-Sprecher Michael Kunert dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Bei
Airbus und EADS sollten betriebswirtschaftliche und keine politischen
Entscheidungen getroffen werden." Der Einfluss der Politiker habe
dazu geführt, dass die Produktionskosten jetzt so hoch seien. "Es ist
nicht einzusehen, warum die Aktionäre jetzt die Zeche zahlen sollen",
kritisierte Kunert.

Auch Branchenexperten raten ab. Ein Engagement des Staates bei
EADS sei "extrem kritisch", sagte Marc Förstemann, Luftfahrtexperte
bei AT Kearney, dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Das könnte den Streit
mit Boeing über Subventionen erneut anfachen." Es gebe aber
Alternativen. "Für Pensionsfonds wäre EADS als sicherer und -
Bereinigung des A380 Debakels - wertstabiler Konzern eine
interessante Sache." Auch mögliche Partner aus der Industrie dürften
Förstemann zufolge interessiert sein.

Auch der Hamburger Luftfahrtexperte Heinrich Grossbongardt hält
wenig von einem Staatseinstieg. "Wenn die Politik noch mehr Macht
bekommt, ändert sich nichts an der unwirtschaftlichen Airbus-Struktur
- das wäre fatal." Die hohe Zahl der Standorte und die
Doppelstrukturen blieben bestehen. "Airbus muss vor allem die
Fertigungstiefe reduzieren und schlanker werden." Derzeit produziere
man noch Bauteile selbst, "die an jeder Ecke zu kaufen sind", sagte
er. Hier sei Boeing das weltweite Vorbild. "Die kaufen Komponenten
rund um den Erdball ein." Um dahin zu kommen, "müssen sich die
Politiker endlich zurückziehen". Bis Airbus ähnlich effizient
aufgestellt sei wie die US-Konkurrenz, vergehen "mindestens acht bis
zehn Jahre".

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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