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Westdeutsche Zeitung: Gemeinsam gegen Pjöngjang = von Alexander Marinos

Geschrieben am 09-10-2006

Düsseldorf (ots) - Die Kunde vom Atomwaffenversuch des paranoiden
Regimes in Nordkorea ist in den wichtigsten Hauptstädten der Welt wie
eine Bombe eingeschlagen. Dass ausgerechnet an diesem unheilvollen
Tag der südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon als Nachfolger von
Uno-Generalsekretär Kofi Annan nominiert wurde, erscheint wie eine
Ironie der Geschichte und stellt zugleich eine wichtige Chance dar.
Denn die krisengeschüttelten Vereinten Nationen werden nun mehr denn
je gebraucht. Mit Genugtuung dürften Ban wie Annan beobachtet haben,
dass gestern auch jene Nationen reflexartig nach dem Sicherheitsrat
riefen, die die Uno durch ihre Uneinigkeit immer wieder schwächten.
Für Washington, Peking und Moskau gilt: Wenn überhaupt, können sie
Pjöngjang nur gemeinsam in die Schranken weisen.

Allzu viel versprechen sollte man sich davon freilich nicht. Der
verrückte Kim Jong Il, der sein Volk hungern lässt und dafür lieber
mit Atombomben "glücklich" macht, wird diese in Verhandlungen nicht
mehr hergeben. Sie sind sein letzter Trumpf. Zudem haben die Chinesen
kein Interesse daran, den Diktator in der Nachbarschaft zu weit in
die Enge zu treiben. Für sie ist ein mehr oder weniger stabiles
Regime mit Atomwaffen immer noch besser als ein zusammenbrechendes.

Die alte Freundschaft zwischen Peking und Pjöngjang ist jedoch
Geschichte. Dafür wurden die Chinesen, die lange Zeit ihre schützende
Hand über Kim gehalten hatten, zu sehr enttäuscht und auch blamiert.
Indem Peking und auch Moskau jetzt ähnlich hart auf den
Atomwaffen-Test reagieren wie der Westen, senden sie zugleich ein
Signal an den Iran, der mutmaßlich ebenfalls nach der ultimativen
Bombe greift: Wer die internationale Gemeinschaft missachtet, muss
zumindest mit Isolation rechnen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
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